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anno1823 Gast
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Verfasst am: 22.09.2009, 23:01 Titel: |
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Hallo zusammen,
mein derzeitiger Trostversuchsspruch lautet: hoffentlich ist diese dämliche Krise bald vorrüber, denn die macht uns (Göga ist selbständig) sehr zu schaffen. Anschaffungen sind im Moment nun wirklich nicht drin.
Aber ich kann mit den Wölfen heulen. Ich habe mehr Stoff liegen, als ich in den nächsten 12 Monaten vernähen könnte. Da liegt auch mehr Rohwolle herum, als ich im kommenden Winter verspinnen könnte. Für alles, was ich machen möchte, liegt genug Material da. Also macht meine Vorratskaufsucht jetzt endlich auch mal Sinn, ich kann aus dem Vollen schöpfen und das Haus dekomäßig komplett ausstatten. Klamotten für mich und meinen Göga eingeschlossen.
In etwa 4 Wochen ist die große Erntezeit im Garten vorbei. Wenn ich bedenke, wie viel Geld ich erst einmal in Einmachgläser, Einmachkochtopf, Saftpresse, etc. investieren musste ... Oder wie viel Geld ich in die Anlage des Gartens gesteckt habe.
Welches Hobby man immer auch hat - es ist nie kostenlos. Aber dafür hat man nie Langeweile und immer etwas Besonderes zum Herzeigen und verschenken. Wenn ich zu den Geburtstagen der Frauen hier im Dorf etwas Selbstgemachtes verschenke, ernte ich immer großes Lob und Anerkennung. Wenn das nicht gut tut, was dann?
Herzliche Grüße
Ulrike |
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Verfasst am: 22.09.2009, 23:01 Titel: Werbung |
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Fastrotefrau

Anmeldungsdatum: 27.04.2009 Beiträge: 110 Wohnort: hinterm mond
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Verfasst am: 23.09.2009, 22:09 Titel: |
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Hallo
So sehr bin ich nicht vom Patchworkvirus betroffen .
Meistens kaufe ich gebrauchte Stoffe, Bettbezüge und Laken. Die Laken kann ich einfärben oder noch besser , flächig bemalen.
Die Stoffmalfarben kann ich prima mischen und habe deshalb eine große Farbpalette in kleinen Mengen.
Ihr glaubt, Ihr habt teure Stoffe ? Mohairstoffe für Teddybären kosten für mich 72 € der Meter. Und ich mache grosse Bären.
Liebe Grüsse, Fastrotefrau |
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Little Mary

Anmeldungsdatum: 27.01.2008 Beiträge: 889 Wohnort: Lübeck
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Verfasst am: 24.09.2009, 08:17 Titel: |
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Nun,es ist schon ein gewaltiger Unterschied in der Qualität,ob Frau "Normale" Stoffe kauft oder reine Patchworkstoffe. Das geht ja schon alleine am Griff los und hört bei den Farben und Mustern auf. Und es kann durchaus sein, das Frau für einen ordentlichen Quilt mal erst so ab 10 Meter Stoff anfängt zu überlegen ob´s reicht oder nicht.-Rückseite jetzt nicht mit eingerechnet. - Ich merke das zur Zeit mal wieder an mir: Ich sammele/kaufe im Moment Stoffe für 3 bestimmte Projekte und merke schon ,was da jeden Monat vom Konto runtergeht. - was solls: Kein Hobby ist wirklich ohne Kosten.
Liebe Grüße
Little Mary _________________
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Patchworkmäuslein Margit

Anmeldungsdatum: 04.07.2009 Beiträge: 1012 Wohnort: 91361 Pinzberg
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Verfasst am: 26.09.2009, 08:59 Titel: Die Leidenschaft Patchwork ist doch sehr viel wert |
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Hallo, Ihr Lieben!
Habe die letzten Seiten gelesen und eines kann ich Euch sagen, wenn der Alltag grau ist muss man sich kurz Zeit nehmen und sich an die Nähmaschine setzten. Danach fühlt man sich wirklich besser.
Wenn auch der Geldbeutel schon länger sehr schmal ist, und da spreche ich für alle deren Einkünfte wegen der Wirtschaftskrise deutlich geschrumpft ist, werden nun die Stoffstücke die im Schrank schlummern noch mehr geschätzt.
Bin froh, immer wieder mal günstig Stoffe bekommen zu haben.
Aber bei den Stoffen merkt man dann doch die Qualität. Meine eigenen Betttücher sind bereits alle verbraucht aber im Dänischen Bettenlager gibt es sehr günstig Bettlacken die ich als Rückseite verwende.
Wem es zwecks sparen ähnlich geht, ich habe zum Glück einen großen Stoß an Stoffen und kann evtl. tauschen.
Ihr dürft ruhig eine PN schreiben. |
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Silbernadel Gast
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Verfasst am: 26.09.2009, 16:46 Titel: selbst Färben |
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Ihr Lieben,
ich hab 2005 nach einer OP mit Patchwork angefangen. Wir gingen zum Markt und kamen an unserem kleinen Nähgeschäft vorbei und da mein Göga regelmäßigst alleine Urlaub mit seinen Kumpels machte (2 - 3 Mal p.a.) war ich nun der Meinung, ich dürfte mir wohl auch mal ein bisschen mehr Entspannung gönnen. (wir haben in den Jahren fast nie Familienurlaub gemacht) Also, wir standen und ich bestaunte nur kurz die Quilts im Laden und da konnte ich dem Angebot nicht widerstehen, einen Kursus zu machen. Leider nur 2 Tage aber es war so gemütlich. Lauter nette und pfiffige Frauen...und eine ganz liebe Kursleiterin. Wir hatten so viel Spaß!
Ja und dann begann ich, meine Stöffchen zu kaufen, Bettwäsche und Tischtücher selbst zu färben (Reaktiv-Farben von F....?)...das war der Spaß pur!!!- ich liebe Farben! - na und klar doch, der Herr hat nichts gemerkt, aber plötzlich hatten die Oberhemden die galoppierende Schwindsucht. Ich fand, dass die Kragen "durch" waren und überhaupt, manche Hemden mussten sicherlich dran glauben, weil ich das Muster mochte. Oh, bitte nix weitersagen....der "killt" mich, wenn er das wüßte. Jedenfalls hat er das dann wieder aufgefüllt, er hat immer 30 Hemden im Schrank und ich fand unlängst beim Bügeln...dass da einige schon wieder fällig sind. Ihr seht, Göga´s sind manchmal wirklich nützlich...auch wenn sie viel Arbeit machen....
Ja und unsere "anderen Hobbys" wie die Hasen: Die Tierarztrechnungen lass ich nicht mal mehr beim Tierarzt ausdrucken. Ich kann eh nicht nachprüfen, ob das alles Rechtens ist...wenn der mir ne Summe sagt, dann muss ich das abnicken.... außerdem: der Mann will auch leben!
Ja und die Kleinteile...die hab ich sukzessive angeschafft....da gingen immer mal 30, 50 oder 70 Euronen weg....und irgendwie hab ich alles komplett. Und wenn man darüber spricht: Die Leute schenken einem auch mal Stoffreste....
Ich liebe mein Hobby heiß und innig und dafür ist mir eben nichts zu teuer! Auch wenn ich nicht im Geld schwimme (bin ja kein Fisch), aber wenn man Prioritäten setzt, dann gehts eben doch. Ich hab sonst keine Laster...keinen Alkohol, keine Zigaretten, keine Süßigkeiten...nur Bücher und Stoff...und die Hasen. Außerdem, ich verdiene auch Geld....was spräche dagegen, es auch mal selbst auszugeben? Das meiste Geld geht doch immer für die Familie und teilweise so blödsinnige Dinge weg....und meine hier haben längst begriffen, dass ich viiiiel ausgeglichener bin, wenn ich mir auchmal was gönne. Na, und das wird in Zukunft noch ausgebaut....die kleinen Leute werden ja größer!
Also, nur Mut...Frau sollte sich öfter auch mal was gönnen!!!
LG
Beate |
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anno1823 Gast
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Verfasst am: 26.09.2009, 18:02 Titel: |
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Hallo zusammen,
was wir machen, hat mit dem ursprünglichen Patchwork nicht mehr sehr viel gemeinsam.
Patchwork ist entstanden, weil das Geld in den Familien unserer Vorfahren sehr knapp war. Man nutzte abgelegte Kleidungs- und Aussteuerstücke um etwas Neues zu schaffen. Manchmal sogar im Zusammenspiel mit anderen Handarbeitstechniken. Nur hier in Deutschland wurde diese Arbeit nicht "Patchwork" genannt, sondern "Flickwerk". Der Begriff "Patchwork" stammt aus dem Englischen und heißt übersetzt: Flickwerk.
Mit dem aufkommenden Wohlstand kamen dann neue Stoffe ins Spiel und zwischenzeitlich ist um diese Form der Handarbeit eine ganze Industrie entstanden.
Herzliche Grüße
Ulrike |
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Brigie

Anmeldungsdatum: 01.04.2008 Beiträge: 395 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 26.09.2009, 19:07 Titel: |
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Es ist sicher richtig, dass Patchwork früher eine ökonomische Resteverwertung war und dafür nicht extra neue Stoffe gekauft wurden.
Aber diese Reste waren nicht (nur) abgelegte Kleidung und abgenutzte Bett- und Tischwäsche. Sondern das waren oft Reste, die beim Zuschneiden von Kleidung übrig blieben; man konnte Kleidung ja nicht einfach von der Stange im Geschäft kaufen - man nähte selbst. Und diese Reste und Abschnippsel waren nicht abgenutzt, der Stoff neu, war teuer gewesen und war zu kostbar um ihn einfach wegzuwerfen.
Würden wir heute noch all unsere Kleidung und Wäsche selbst nähen, dann hätte auch jeder so eine Restekiste, in der alle übriggebliebenen Stoffstücke aufbewahrt würden. Und dann würden wir auch heute noch darauf zurückgreifen, um unsere Flickendecken zu nähen.
Aber muss mit dem Verschwinden der Restekiste auch ein Handwerk verschwinden, das soviel Freude machen kann? Darf man es nicht mehr Patchwork nennen, weil es nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern aus der Freude an den schönen Stoffen und Mustern und am eigenen handwerklichen Tun entsteht?
Patchwork ist für mich eine Möglichkeit, eine der vielen handwerklichen Tätigkeiten selbst auszuüben, die zur Frauendomäne gehören. Es gibt mir ein Gefühl von Zugehörigkeit zu all den vielen Frauen in Vergangenheit und Gegenwart, die im täglichen Leben kreativ waren und sind. Es ist für mich ein Gegengewicht zu einem Lebensstil, in dem fast alles fertig gekauft werden kann. Und es kommt mir da nicht so sehr darauf an, dass ich "original resteverwertendes Patchwork" mache - sondern auf das kreative Erschaffen von etwas, was so vorher nicht da war, und auf den tief befriedigenden Prozess des Schaffens. Und am Ende die Freude: Das habe ich gemacht, das ist mein Werk.
Das ist doch das Schöne daran - dass man selbst kreativ sein kann.
Mit lieben Grüßen,
Brigie _________________ Liebe Grüße, Brigitte
______________________________________
Elen sila lumenn' omentielvo - Ein Stern leuchtet über der Stunde unserer Begegnung
J.R.R. Tolkien |
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Patchworkmäuslein Margit

Anmeldungsdatum: 04.07.2009 Beiträge: 1012 Wohnort: 91361 Pinzberg
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Verfasst am: 26.09.2009, 21:36 Titel: Hebt doch auch Blusen, Männerhemden, Kinderkleidung auf |
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Liebe Leute,
ich hätte so gerne die Amish kennengelernt, mir kommt es fast so vor als ob diese Leute Patchwork die richtige Bedeutung gaben.
Sie selbst sind dunkel gekleidet aber Ihre Bettdecken und Wandbehänge strahlen vor Lebensfreude.
Ich habe einen Koffer voller Kleidungsstücke die ich nicht zur Altkleiderammlung gegeben habe, da ich diese wunderbar zerschneiden und wieder zusammensetzen kann.
Wenn unsere große Tochter einmal heiratet werde ich ihr eine Decke zaubern mit Kleidungsstücken von Ihr als sie ein kleines Kind gewesen ist und auch als Teenager.
Kann man eine größere Freude bereiten? Wenns so bleibt mit dem Freud benötige ich ein paar alte Hemden die auch in den Quilt verarbeitet werden.
Herzliche Grüße von der Flickerltante Margit |
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anno1823 Gast
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Verfasst am: 26.09.2009, 22:08 Titel: |
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Brigie hat Folgendes geschrieben: |
Aber muss mit dem Verschwinden der Restekiste auch ein Handwerk verschwinden, das soviel Freude machen kann? Darf man es nicht mehr Patchwork nennen, weil es nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern aus der Freude an den schönen Stoffen und Mustern und am eigenen handwerklichen Tun entsteht?
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Liebe Brigie,
natürlich muss das Handwerk nicht verschwinden, im Gegenteil. Jedes alte Handwerk, jedes alte Haus, jede Erinnerung an die Vergangenheit lassen uns die Gegenwart und die Zukunft erst verstehen. Solange alte Techniken, egal in welchem Bereich, noch aufrecht erhalten werden, kann das was durch den natürlichen Verschleiß kaputt geht auch repariert werden und muss nicht durch Neues ersetzt werden. Ich bin einer der größten Verfechterinnen von der Vererbung des Wissens an die nachfolgende Generation.
Liebe Grüße
Ulrike |
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anno1823 Gast
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Verfasst am: 26.09.2009, 22:17 Titel: Re: Hebt doch auch Blusen, Männerhemden, Kinderkleidung auf |
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Margit Tiefel hat Folgendes geschrieben: |
ich hätte so gerne die Amish kennengelernt, mir kommt es fast so vor als ob diese Leute Patchwork die richtige Bedeutung gaben. |
Liebe Margit,
wenn Du das nötige Kleingeld locker machen würdest/könntest, könntest Du in die USA reisen und die Leute kennenlernen. Es gibt immer noch Gebiete, die von den Amish bevölkert sind. Und sie leben auch noch so, wie es ihre Vorfahren taten. Ich fürchte nur, dass man als Tourist keine sehr großen Chancen hat ...
Die Idee, Deiner Tochter zur Hochzeit eine Decke aus Resten der Kinder- und Teenagerkleidung zu schenken, ist eine sehr schöne Idee. Ich wäre schon froh gewesen, wenn meine Mutter nicht alles entsorgt hätte, was mir als Kind und Jugendliche wichtig war. Ich habe nicht mal Bilder aus dieser Zeit.
Herzliche Grüße
Ulrike |
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Verfasst am: 26.09.2009, 22:17 Titel: Werbung |
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