|
Vorheriges Thema anzeigen: Osomyr-Trilogie Band 2 27.03.2018 Nächstes Thema anzeigen: Osomyr-Trilogie Band 2 19.02.2021 |
Autor |
Nachricht |
Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
|
Verfasst am: 13.06.2018, 18:03 Titel: Osomyr-Trilogie Band 2 13.06.2018 |
|
|
Ups, auch schon wieder ein Weilchen her, dass ich hier weiter gepostet habe.
Für alle, die es immer noch gerne lesen - viel Spaß damit.
---
Waren die letzten Wochen wie im Traum vergangen, so schien es Taris nun, als wollten die folgenden beiden Tage ewig währen. Die Zeit verging so langsam, als hätten es sich die Götter in den Kopf gesetzt, ihn auf die Folter zu spannen und auf diese Weise zu prüfen, wie viel Geduld er tatsächlich besaß.
Sharani saß neben ihm im Schatten des Zeltes und war damit beschäftigt, aus dicken Robhaardecken wärmende Umhänge zu nähen, die sie gegen die eisigen Temperaturen auf Reg’arash schützen sollten.
„Hab Geduld“, sagte sie bestimmt schon zum fünfzigsten Male an diesem Tag. „Der Fürst vertraut darauf, dass Bláinn ein Schiff schicken wird und wir können ihm vertrauen, das spüre ich.“
„Das ändert nichts daran, dass ich das Gefühl nicht loswerde, uns liefe die Zeit davon“, erwiderte Taris und ließ eine Handvoll Sand durch seine Finger rinnen.
Sharani warf ihm lachend eine Decke über den Kopf. „Hier, hilf mit, dann ist dir auch nicht langweilig und die Zeit geht schneller vorbei. Zumindest ist es besser, als Däumchen zu drehen und allen anderen auf die Nerven zu gehen.“
„Ich kann aber nicht nähen!“, protestierte ihr Freund und kam mit zerzausten Haaren unter der Decke hervor. In komischer Verzweiflung drehte und wendete er den dicken Stoff nach allen Seiten. „Ich weiß ja nicht einmal, wo ich anfangen sollte.“
„Na dann lern es doch. Es schadet nie, etwas Neues zu lernen“, neckte sie ihn und begann nach einer zweiten Nadel zu suchen.
Taris war alles andere als begeistert über diesen Vorschlag, doch da er nichts anderes zu tun hatte und ihm die Warterei zum Hals heraus hing, ließ er sich von Sharani tatsächlich zeigen, wie er aus einer Decke einen mehr oder weniger praktischen Überwurf gegen Eis und Schnee fertigen konnte.
Zugegeben, Sharanis Exemplar war wesentlich schöner, die Nähte gerader und stabiler und vor allem waren die Ärmel gleichlang, doch auch seines würde seinen Zweck erfüllen und das war die Hauptsache – glaubte er zumindest.
„Das ist aber nett von dir, dass du Soltar auch so ein Ding gemacht hast.“ Dimnar war lautlos hinter sie getreten. Jetzt betrachtete er Taris’ Umhang und grinste von einem Ohr zum anderen. „Ich wusste zwar nicht, dass Bücher frieren können, aber immerhin kann es ja auch sprechen.“
„Mach du es doch erstmal besser!“
Sauer warf Taris den selbst genähten Umhang in das feixende Gesicht seines Freundes.
„Wieso sollte ich? Sharani hat meinen doch schon fertig.“
Dimnar war dem weichen Geschoss einfach ausgewichen und angelte nun danach, um es aufzuheben, den Sand abzuschütteln und es an Taris zurückzureichen.
„Tut mir leid“, entschuldigte er sich dann, konnte aber sein Grinsen immer noch nicht von seinem Gesicht verbannen. „Ich könnte es ja auch nicht besser. Für den ersten Versuch ist er ganz gut geworden.“
„Ich kann dir gerne zeigen, wie es geht“, antwortete Taris noch immer verstimmt. Er fand seinen Umhang ganz in Ordnung und er würde ihn auch anziehen – und wenn es nur aus Trotz war.
„Ein anderes Mal gerne.“ Der Waldelb beobachtete interessiert Sharani, die den beiden zwar lauschte, aber gleichzeitig mit geschickten Fingern an dem Umhang ihres Vaters arbeitete. „Fürst Akilah ist der Meinung, er habe zwei Schiffe gesehen und dass spätestens morgen früh Bláinns Leute hier eintreffen würden.“
„Ja? Das wäre ja endlich mal eine gute Nachricht, so was fehlt mir schon ein Weilchen.“ _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
|
Nach oben
|
|
 |
Werbung Registrieren oder Einloggen, um Werbung auszublenden
|
Verfasst am: 13.06.2018, 18:03 Titel: Werbung |
|
|
|
|
Nach oben
|
|
 |
|
|