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Osomyr-Trilogie Band 2: 12.10.2012




 
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Autor Nachricht
Zabanja



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 1367
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 12.10.2012, 12:01    Titel: Osomyr-Trilogie Band 2: 12.10.2012

V

Tcha’ron hatte sich geirrt. Es dämmerte bereits, als sie Eratir endlich erreichten.
Nur sehr wenig Menschen waren in den Straßen unterwegs. Die meisten Fensterläden waren geschlossen und kaum ein Lichtschimmer drang nach außen.
„Ich kann mir nicht helfen, aber auf mich wirkt die Stadt nicht grade so, als würde sie Fremde herzlich aufnehmen. Die haben sich ja völlig in ihren Häusern verrammelt“, sagte Dimnar leise, als sie einige der fast menschenleeren Gassen durchquert hatten.
„Vergiss nicht, dass sie verdammt nahe an der Grenze leben“, raunte Tcha’ron dem jungen Elb zu. „Mich wundert es jedenfalls nicht.“
„Es wird wohl schon zu spät sein, um noch eine Schiffspassage zu bekommen, oder?“, fragte Sharani. „Wo sollen wir heute Nacht denn bleiben?“
„Wir können versuchen, in einem der Gasthäuser unterzukommen“, schlug Sindamel vor und sah sich um. „Am Besten in Hafennähe, dort sollten welche geöffnet haben, denke ich.“
„Aber die haben sich doch alle eingeschlossen“, gab Dimnar zu bedenken. „Da werden die ihre Wirtshäuser nicht öffnen.“
„Deshalb sagte ich ja auch am Hafen“, erwiderte sein Bruder lächelnd. „Immerhin liegen Schiffe vor Anker und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Besatzung an Bord übernachtet und nun kommt, ich bin müde.“
Zielstrebig steuerte der Elb auf die Hafengegend zu, doch auch hier waren die Gassen ziemlich leer. Lediglich vor der Tür einer Hafenspelunke standen einige Menschen, die sich im Flüsterton unterhielten. Diese Unterhaltung erstarb allerdings recht schnell, als die kleine Gruppe näher kam.
„Was will der denn hier?“, fragte ein großer, kräftiger Mann mit einem Seitenblick auf Tcha’ron und trat Sindamel in den Weg.
„Leute wie ihn wollen wir hier nicht, die machen nichts als Ärger.“
Angestachelt vom Mut dieses Mannes drängten sich jetzt auch die anderen in den Vordergrund.
„Genau, weg mit dem Kobold. Aufgeknüpft gehören sie! Verdammtes Pack!“
„Warum übernehmen wir das nicht, hm?“, hörte man eine weitere Stimme. „Die sind nur zu zweit, die Kinder zählen doch kaum. Hängen wir ihn auf!“
„Ganz ruhig, Leute“, versuchte Sindamel die Männer zu beschwichtigen. „Meine Freunde und ich suchen lediglich eine Unterkunft für die Nacht und eine Passage nach Kray’lera. Glaubt mir, wir wollen hier keinen Ärger machen.“
„Glauben?“, fragte der Mann, der zuerst gesprochen hatte. „Einem Elb, der einen Kobold als Freund bezeichnet? Wovon träumst du nachts?“

<Taris!>, hörte der junge Zauberer Soltars Stimme in seinem Kopf. Das Buch trug er wieder unter seinem Umhang, wo es nicht sofort gesehen werden konnte. <Rasch, lass dir was einfallen. Wir sollten so wenig Aufmerksamkeit wie nur möglich erregen.>
<Das weiß ich selber, Soltar, aber was soll ich denn tun? Ich kann ihn schlecht verschwinden lassen, das würde zu sehr auffallen>, erwiderte Taris, während er näher an Sindamel und Tcha’ron trat.

„Von einer friedlichen Welt“, antwortete Sindamel dem Mann, der sich in der Gruppe seiner Freunde nun sehr stark vorkam. „Wenn ihr jetzt so freundlich wärt, uns durchzulassen. Wir wollen euch nicht länger durch unsere Anwesenheit belästigen.“
„Oh, ihr könnt gehen, aber er bleibt da “, grinste der Mann böse, und als sein Blick auf Sharani fiel, die dicht neben Tcha’ron stand, fügte er hinzu: „Und die Kleine da auch.“
<Du sollst ihn ja auch gar nicht verschwinden lassen>, klangen Soltars Worte weiterhin in Taris’ Kopf. <Lenk sie ab oder lass dir was anderes einfallen, nur mach endlich was!>
„Finger weg von meiner Tochter“, knurrte Tcha’ron, als einer der Burschen nach Sharani greifen wollte und die Hand des Kobolds legte sich automatisch auf den Griff seines Schwertes.
Das sahen die Männer als aggressives Zeichen und auch sie wollten nach ihren Waffen greifen, doch ehe die Sache eskalieren konnte, kam Taris der rettende Einfall.
„Feuer!“, hallte plötzlich ein Schrei durch die Gassen. „Feuer! Es brennt! Alle Mann zum Löschen! Rasch, ehe der Brand auf andere Häuser übergeht!“
Über den Dächern nicht weit entfernt war ein flackernder, leuchtend roter Lichtschein zu erkennen.
Hastig wandten die Männer sich um und einer rief erschrocken: „Verdammt! Da steht mein Haus!“
Sofort lief er los, um zu retten, was noch zu retten war. Seine Kumpanen folgte ihm, nur der Wortführer drehte sich nochmals kurz um und zischte Tcha’ron mit hasserfüllter Stimme zu: „Wir sehen uns noch, Kobold.“
Etwas verblüfft sahen sich die Freunde an, bis Dimnar schließlich zu grinsen anfing und Taris knuffte.
„Gut gemacht, nur lass uns das nächste Mal nicht so lange zappeln, die wären beinah auf uns losgegangen.“
Taris erwiderte verlegen das Grinsen. „Tut mir leid, mir ist nicht sofort etwas eingefallen.“
„Ach das warst du? Es brennt gar nicht?“, fragte Sharani erstaunt, doch ehe Taris antworten konnte, schob ihn Sindamel ein Stück voran.
„Los, weg von hier. Wenn die merken, dass alles nur eine Täuschung war, sind die doch sofort wieder zurück.“
Keiner von ihnen wollte es darauf ankommen lassen und so liefen sie rasch weiter, bis sie mit einem Mal direkt an der Hafenmauer standen.
_________________
Alles Liebe
Petra



Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge
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BeitragVerfasst am: 12.10.2012, 12:01    Titel: Werbung



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Alexandra



Anmeldungsdatum: 19.06.2010
Beiträge: 582
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 13.10.2012, 20:08    Titel:

Es geht weiter, juhu! Danke
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