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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 26.03.2012, 22:24 Titel: Osomyr-Trilogie Band 2 - 26.03.2012 |
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So, nachdem der letzte Teil ja 'schauerlich' war wirds jetzt etwas geruhsamer.
Sindamel hatte Wachen aufstellen lassen und der Rest der Gruppe hatte sich niedergelegt und döste vor sich hin. Richtig schlafen konnte keiner, dafür waren alle viel zu angespannt.
Noch vor Anbruch der Morgendämmerung brachen sie das Lager ab und zogen weiter. Sindamel wollte Osomyr so schnell wie möglich erreichen.
Weiter und weiter ritten sie nach Osten. Sindamel wollte das Risiko, die Grenze zum vergessenen Reich weiter westlich zu überqueren, nicht eingehen – er kannte die Gegend dort einfach nicht gut genug und ihnen lief die Zeit davon, wenn die Berichte der Späher richtig waren. Zu tief ins Gebiet der Kobolde wollte er aber auch nicht vordringen und so blieb ihnen nur ein Weg übrig – sie mussten das Moor in der Nähe des Gebirges durchqueren. Das Gebirge brauchte er zur Orientierung. Nur so konnte er abschätzen, wo sich das Schloss des Koboldkönigs Rho’kon befand und wann er sich nördlich halten musste. Es war eine verzwickte Sache, doch wenn sie vorsichtig genug waren, würden sie es schaffen.
Gegen Mittag erreichten sie den Rand des Moors und von da an kamen sie kaum noch vorwärts. Vor wenigen Tagen waren heftige Regenfälle niedergegangen und nun sanken die Pferde bis über die Fesseln im zähen Morast ein. Ein schmatzendes Geräusch begleitete jeden ihrer Schritte und die Reiter hatten große Mühe, die begehbaren Pfade zu erkennen. Nur ein kleines Stück vom Weg abzukommen, konnte den sicheren Tod bedeuten – im besten Fall steckte man einfach fest, im schlimmsten versank man innerhalb weniger Minuten.
„Bleibt dicht hintereinander“, wies Sindamel seine Männer an. Auf diese Weise senkten sie nicht nur das Risiko, vom Weg abzukommen, sondern verhinderten gleichzeitig auch, dass man anhand der Spuren die Größe der Gruppe schätzen konnte. Die Hufabdrücke der Pferde füllten sich sofort mit brackigem Wasser und waren gut zu erkennen, doch konnte man sie nicht mehr zählen.
Der Weg durchs Moor entpuppte sich als äußerst beschwerlich und anstrengend. Immer wieder mussten sie ein Stück umkehren und eine trockenere Stelle suchen. Einmal sanken die Pferde bis zu den Knien ein und Sindamel befürchtete schon, dass sie einen falschen Weg genommen hatten, als der Sumpf endlich wieder trockener wurde und ihre Reittiere festeren Boden unter die Hufe bekamen.
Es dämmerte bereits und noch immer hatten sie ein großes Stück Sumpfland vor sich.
„Bei der nächsten trockenen Stelle machen wir Halt!“, entschied Sindamel, was die Soldaten sichtlich erleichtert begrüßten. Auch wenn es niemand zugeben wollte, so zehrte diese trostlose, eintönige Landschaft doch sehr an ihren Nerven.
Über dem braungrünen Sumpf hing der Hauch der Verwesung und des Todes, was aber nicht hieß, dass es hier kein Leben gab. Schwärme von Tsús machten den Elben und ihren Reittieren die Reise zur Qual. Immer wieder huschten kleine, giftgrüne und feuerrote Salamander zwischen den Hufen der Pferde hindurch und verschwanden dann zwischen den Wurzeln eines verkrüppelten Baums, der halb abgestorben sein Dasein im Moor fristete. Einmal hörten sie aus weiter Ferne den Ruf eines Varin, doch sehen konnten sie diesen riesigen Vogel nicht.
Endlich wurde der Boden wieder trocken und die Elben atmeten auf. Als sie eine kleine Gruppe knorriger Bäumchen erreichten, saßen sie ab und banden die Pferde zur Sicherheit an den verkrüppelten Ästen fest. Sie konnten es sich nicht leisten, eines von ihnen durch einen dummen Zufall zu verlieren.
„Wir werden uns wie letzte Nacht mit den Wachen abwechseln“, entschied Sindamel, als sie das behelfsmäßige Lager aufschlugen. „Morgen früh erreichen wir die ersten Ausläufer des Gebirges und damit das Gebiet der Kobolde. Es ist nicht auszuschließen, dass Rho’kon auch hier schon Patrouillen hat, die ihm Bericht erstatten. Welchen Weg werdet Ihr morgen einschlagen, Hauptmann Louran?“
Der Angesprochene überlegte kurz. „An der Grenze gibt es ein kleines Dorf – nicht mehr als ein Dutzend Häuser. Ich denke wir werden dort einmal nach dem Rechten sehen und uns dann südlich halten. Das Gebiet dort gilt als besonders gefährdet.“
„Dann sind wir uns in dieser Beziehung also einig“, erwiderte Sindamel erleichtert. Insgeheim hatte er schon befürchtet, dass Medil doch den Auftrag gegeben hatte ihm zu folgen.
„Die Anweisungen seiner Majestät waren klar“, antwortete der Elbenhauptmann. „Wenn wir Euch allerdings begleiten sollen, dann wird uns nichts daran hindern.“
„Nein!“, wehrte der Waldelb entschieden ab. „Die Dörfer benötigen euren Schutz dringender. Außerdem hat eine einzelne Person vermutlich größere Chancen, ungesehen durch den Koboldwald zu gelangen. Nein, Hauptmann, Ihr und Eure Männer werdet die Anweisungen des Königs befolgen. Ich komme zurecht.“
„Wie Ihr wünscht.“ _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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Verfasst am: 26.03.2012, 22:24 Titel: Werbung |
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Alexandra
Anmeldungsdatum: 19.06.2010 Beiträge: 582 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 30.03.2012, 18:21 Titel: |
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Bin schon neugierig wie es weiter geht. Freu mich das du uns den zweiten Teil hier zur Verfügung stellst. Danke. |
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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 31.03.2012, 10:13 Titel: |
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Ist doch selbstverständlich. Immerhin hab ich es nicht nur für mich geschrieben  _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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