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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 11.02.2011, 09:30 Titel: Hunter: 11.02.2011 |
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Erschrocken fuhr ich hoch und stieß mir prompt den Kopf an einer der Kisten, mit denen wir uns das luxuriöse Quartier teilten.
Verwunderte Blicke ruhten auf mir, als ich mich verlegen grinsend wieder setzte. „Alles in Ordnung. War nur ein Alptraum.“
Das, was ich für Ronalds Schreie gehalten hatte, war nur das Kreischen der Winde, die unseren Container vom Schiff holte. Die Ladung wurde gelöscht. Alles war gut.
„Kein Wunder, bei der langen Zeit, die wir uns jetzt schon auf der Pelle hocken.“ Ulfgrim erwiderte mein Grinsen. „Ich habe auch schon geträumt, dass ich mit Ronald den Rest meines Lebens verbringen sollte. Sah richtig niedlich aus, der Kleine, in seinem langen weißen Kleid.“
Der Protest des Iren ging im Gelächter der anderen unter. Nur Asad mahnte gleich darauf: „Leise, sonst war alles umsonst.“
Natürlich hatte er Recht und so begnügten wir uns, statt mit lautem Jubel und Freudentänzen einfach nur mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht auf unsere Erlösung zu warten. Das dauerte noch einige Stunden, immerhin konnten uns unsere Helfer erst dann befreien, wenn wir alleine waren.
Die kleine Gruppe stand bereits lange genug in unseren Diensten, um über unsere momentane Verfassung Bescheid zu wissen und so hatten sie vorsorglich für jeden von uns Blutkonserven mitgebracht. Welches Krankenhaus sie dafür hatten plündern müssen, war mir in diesem Falle reichlich egal.
Um unsere Route nicht sofort zu verraten, beschlossen wir, die Hafenstadt Baie-Sainte-Anne zu verschonen und erst ein paar hundert Kilometer weiter wieder zuzuschlagen. Immerhin wollten wir die H.o.A.C.s nicht gleich im Nacken, sondern lediglich im Schlepptau haben.
Weitere zwei Monate vergingen, in denen wir die Jäger quer durch New Brunswick lotsten, immer in Richtung Amerika. In Fredericton teilten wir uns auf: Ulfgrim, die beiden Cree-Indianer und Asad folgten mir weiterhin nach Südwesen, Gunnar, Ujarak und Ronald kehrten über Umwege nach St. Johns zurück.
Im Juni 1985 schließlich überquerten wir die Grenze nach Maine/USA und führten auch dort unsere Spur noch ein gutes Stück weiter, ehe wir uns wieder in Richtung Norden zurückzogen – ohne unsere Schandtaten weiterzuführen.
Wir hatten erreicht, was wir wollten, die H.o.A.C.s hatten Kanada verlassen und nun konnten wir beruhigt nach Hause. Wir ließen uns Zeit, wollten nicht auffallen – auch wenn mir Damien inzwischen nicht mehr aus dem Kopf ging. Wie mochte es dem Fellknäuel inzwischen ergangen sein? Natürlich hatte Bjorn ein Auge auf ihn, versorgte ihn auch weiterhin mit Hinweisen auf geeignete Plätze für seine Jagdausflüge im Vollmondschein und hinterließ in meinem Auftrag ab und an ein kleines Geschenk für Shannon, aber was dachte der Garou wohl nun von mir? Ich hatte ihn mehr oder weniger hängen lassen. Es würde mich nicht wundern, sollte er mein Ausbleiben als Verrat ansehen. Ich hoffte allerdings darauf, dass er mir bei meinem nächsten Besuch genug Zeit geben würde, ihm die Situation zu erklären.
Natürlich brannte ich auch darauf, Shannon wieder zu sehen. Inzwischen konnte die Kleine bestimmt richtig laufen und gewiss auch schon ein paar Worte sprechen. Ich war gespannt, wie groß sie inzwischen war und ob sie mich noch erkennen oder aber weinend fortlaufen würde.
Zwei Wochen später waren wir in Quebec und meine Ungeduld wuchs mit jeder Nacht, die wir unterwegs waren. Ulfgrim war derjenige, der mich immer wieder beruhigte und mir gut zusprach, wenn ich mich darüber aufregte, dass die Nächte so kurz, die Tage dagegen so unendlich lang waren. Ich hatte einfach ein verdammt schlechtes Gefühl, wenn ich an meine beiden Schützlinge dachte. _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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Verfasst am: 11.02.2011, 09:30 Titel: Werbung |
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