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Nähteufelchen
Anmeldungsdatum: 22.04.2008 Beiträge: 105 Wohnort: 74374
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Verfasst am: 03.05.2008, 20:56 Titel: Shibori oder Stoffe Indigo färben |
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Hallo,
habe mich gerade mit demThema Shibori etwas befaßt. Hat jemand das gleichnamige Buch und kann jemand über den Inhalt etwas berichten. Ist ziemlich teuer und da würde ich schon gerne wissen, ob sich das rentiert zu kaufen!
Hat schon jemand Indigo Stoffe gefärbt? Würde mich brennend interessieren aber vielleicht kann mir jemand seine Erfahrungen mitteilen und was man genau beachten muß! Vielleicht schreibt ihr mir eure einschlägigen Erfahrungen, das wäre echt toll.
Liebe Grüße euer
Nähteufelchen |
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Verfasst am: 03.05.2008, 20:56 Titel: Werbung |
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astaca
Anmeldungsdatum: 11.12.2006 Beiträge: 777 Wohnort: Waldviertel
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Verfasst am: 03.05.2008, 22:26 Titel: |
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Hi,
finde ich toll, dass sich hier noch jemand für das Thema Stoffe färben (insbes. mit Indigo) interessiert! Beschäftige mich seit einiger Zeit mit diesem Thema, leider sind meine Ergebnisse mit BW noch nicht so überwältigend. Wolle ist ja dagegen "babyleicht". Ich möchte mich daher Nähteufelchen anschließen und bitte, bitte meldet euch, wenn ihr wisst, worauf man besonders achten muss.
Liebe Grüße
Gabi astaca |
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Nähteufelchen
Anmeldungsdatum: 22.04.2008 Beiträge: 105 Wohnort: 74374
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Verfasst am: 05.05.2008, 17:08 Titel: |
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Hallllooooo,
ist denn hier gar niemand, der sich mit Shibori auskennt und dazu was sagen kann???????Kann ich mir fast nicht vorstellen, hier tummeln sich doch Profis, oder?
Liebe Grüße
Nähteufelchen |
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TheaEvanda

Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 345 Wohnort: Herzogenaurach
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Verfasst am: 05.05.2008, 19:42 Titel: |
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Also, ich habe ein Buch mit dem Titel "Shibori im Textildesign", aber da sich das gute Stück mal wieder da befindet, wo ich nicht bin (es ist in Nürnberg), kann ich dir leider noch nicht einmal den Autor nennen. Es ist auf jeden Fall mit einem blauen Hartpappe-Umschlag, und ich glaube, es ist im Haupt-Verlag erschienen.
Drin steht in meinem Buch recht viel zu Geschichte und Herkunft von Abbinde-gefärbten Textilien aller Art, und wie die Effekte zu erreichen sind. Ein paar Sätze beschäftigen sich mit Indigo als Färbestoff, aber ich würde eher auf ein Fachbuch zu Indigo zurückgreifen, ehe ich auf der Basis der Anleitungen zu panschen anfange.
Die Autorin geht mir viel zu lax mit Mitteln wie NaOH um (ich habe schon viel rumgepanscht und kann viel erzählen. Meine kaputten Pullis - nur ein Hauch der entstehenden Dämpfe haben schon ausgereicht, um einen Pulli binnen ein paar Stunden von flauschig in nicht vorhanden umzuwandeln, und das unter einem Laborkittel! - sogar noch viel mehr).
Es gibt irgendwo im Internet eine Frau namens "Dorothea" Irgendwas (ich schaue nach, wenn ich Mittwoch wieder daheim bin), die eine recht schonende, wenn auch bestialisch stinkende Möglichkeit gefunden hat, Indigo über gekippten Urin zu reduzieren. Diese Möglichkeit wird in dem Buch noch nicht einmal im historichen Teil erwähnt.
Also - falls wir vom gleichen Buch reden sollten - es ist nützlich, wenn du einen Katalog Abbindeeffekte suchst, die das weltweite "Programm" recht gründlich abdecken. Eher weniger nützlich ist es, wenn du eine Anleitung zu Indigo-Färberei suchst.
Ganz am Ende gibt es aber auch noch einen schönen Bilderbogen aus reservegefärbten und dann gepatchten Stücken. Einfach wunderbar zum durchsehen.
Es ist auch das einzige Buch, das je Beispiele für Türvorhänge hatte... Aber das ist eine persönliche Vorliebe von mir, ich hänge meine Türen immer aus und staple sie im Keller
Schoene Gruesse,
Thea
Regensburg, Germany _________________ Mein Handarbeitsblog ~*~ Die Website für Handsticker ~*~ Weltenbonsai, Sternenzelt |
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Nähteufelchen
Anmeldungsdatum: 22.04.2008 Beiträge: 105 Wohnort: 74374
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Verfasst am: 06.05.2008, 07:54 Titel: |
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Hallo,
hat jemand Erfahrung mit dem Indigo Färbe Kit von www.patchworkshop.de. Das ist ein kompletter Kit zum Ansetzten von 15 Literen Färbeflüssigkeit!
In der Patchwork Professional von 3/2007 wurde dazu ein Artikel veröffentlicht, der sehr interessant war.
An Thea: ist dein Shibori Buch ev. von Janice Gunner?Vielen Dank, das du dich dazu gemeldet hast!
Gibt es noch mehr Leute, die damit Erfahrungen gemacht haben?
Liebe Grüße
Nähteufelchen |
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TheaEvanda

Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 345 Wohnort: Herzogenaurach
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Verfasst am: 07.05.2008, 19:57 Titel: |
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Ich habe mir das Färbekit auf der Webseite mal angesehen, und ganz ehrlich: Da noch nicht einmal dabei steht, welche Chemikalien da über den Ladentisch gehen, würde ich es weder kaufen noch benutzen wollen.
Um Indigo färbebereit zu machen (zu reduzieren), werden meist wirklich heftige Chemikalien verwendet, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten.
Ein Experiment mit NaOH hat gereicht, dass sich einer meiner heißgeliebten Wollpullis in Staub aufgelöst hat - obwohl ich alle vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen ergriffen hatte. Zitat einer befreundeten Chemikerin: "Ja, Laugen sind ekelig." Wohlgemerkt, der Pulli war nur ein paar verstreuten Dämpfen ausgesetzt, ich habe ihn nicht in die Lauge getaucht.
Natronlauge ist für die meisten Handbücher das Mittel der Wahl zum Reduzieren von Indigo. Meiner Meinung nach sind die meisten Autoren grob fahrlässig bei solchen Empfehlungen, nicht zuletzt wegen der Probleme einer fachgerechten Entsorgung. Kaum eine Farbflotte oder Küpe gehört in den Ausguss, aber Indigo wird gerne so entsorgt... Es ist ja ein natürlicher Farbstoff... Und genau das ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
Um auf das "Kit" zurückzukommen: Es ist nichts genaues zu erkennen, aber ich denke, es besteht aus:
Indigo, wahrscheinlich synthetisch, da der Naturfarbstoff sehr teuer geworden ist.
NaOH (Eintrag in der Wikipedia) und
H2S2O4 (Natriumdithionit, Eintrag in der Wikipedia), beides zum Reduzieren der Küpe
Wenn die "Bedienungsanleitung" nicht extrem deutlich und klar ist, kann es bei der Benutzung von dem Zeug schwerste Laborunfälle geben. Also sei dir bitte vorher klar, was du tun möchtest.
Erfahrungsgemäß färben etwa 3 Liter Küpe eineinhalb bis zwei Meter Popeline, der 140 breit liegt. 15 Liter klingt für mich etwas sehr viel für ein einzelnes Färbeabenteuer.
Ich bin jetzt vielleicht etwas übervorsichtig, aber ich hatte auch schon eine Freundin, die mit Chlorverbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, weil sie beim Färben Ammoniak mit einer Chlorverbindung mischte. Einer meiner Mitschüler in der Berufsschule muß seine Ausbildung als Spinner aufgeben, weil er auf die Färbemittelrückstände in den zu verspinnenden Fasern allergisch reagiert.
Ich selbst bin bis jetzt von Schlimmeren als blauen Färberfingern verschont worden. Mittlerweile schiebe ich es auf meine Paranoia.
Sei bitte vorsichtig mit Indigo, nicht so sehr mit dem Farbstoff als mit den Mittelchen, die benutzt werden, um ihn farbaktiv zu machen. Suche dir eine Chemikerin oder eine Apothekerin, die dich über die Mittel aufklärt. Experimentiere nicht einsam in der stillen Kammer, wenn keiner da ist.
Färbechemie kann unheimlich gefährlich sein.
Sei bitte vorsichtig.
Thea
Nuernberg, Germany
P.S. Ja, das Buch "Shibori im Textildesign" ist von Janice Gunner.
Und eine Website (und eine Frau), die ich dir wärmstens ans Herz lege: Dorothea Fischer, https://www.lustauffarben.de/. Sie kann dir eigentlich alles über Farben sagen, was es zu wissen gibt. Einfach anmailen. _________________ Mein Handarbeitsblog ~*~ Die Website für Handsticker ~*~ Weltenbonsai, Sternenzelt |
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Nähteufelchen
Anmeldungsdatum: 22.04.2008 Beiträge: 105 Wohnort: 74374
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Verfasst am: 07.05.2008, 20:48 Titel: |
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Liebe Thea,
vielen herzlichen Dank für deine Ausführliche Beschreibung und auch Warnung.Ich werde es mir wirklich zu Herzen nehmen.
Das Buch habe ich mir von meinen Kindern zum Muttertag gewünscht, mehr habe ich in diese Richtung noch nicht unternommen.
Schade, das bei dem Färbe Kit nicht mehr dabeisteht. Das hätte mich wirklich begeistert aber vielleicht lasse ich es nun doch, da du mich davor ausdrücklich warnst.
Oder vielleicht meldet sich noch jemand, der dieses Kit schonmal ausprobiert hat und darüber berichten kann!
Nochmals, ich bin für alle Tipps und auch Warnungen dankbar!!
Liebe Grüße
Nähteufelchen |
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Magalie
Anmeldungsdatum: 05.01.2011 Beiträge: 5 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 05.01.2011, 18:27 Titel: |
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Hallo ,
das Thema ist hier zwar schon etwas länger her, aber vielleicht interssiert sich doch noch oder schon wieder dafür.
Ich habe schon zhiemlich viel Shibori gemacht - vorallem Nähreservierung.
auf das Färben mit Indigo würde ich mich nie einlassen,viel zu riskant von der Chemie her, wenn man's im normalen Wohnbereich - inklusive Garten - versucht. Außerdem ist es ein ziemliche Patzerei.
Ich färbe mit Procion Kaltreaktivfaben, wenn man den Farbton von Indigo erzielen möchte, ist das mit Navyblau kein Problem.
Procion ist einfacher und sauberer.
Schaut mal auf meine Homepage in der galerie gibt es einige Shiboris zusehen und im Forum findet ihr den Shibori an dem ich gerade arbeite. Der sollte am Wochenende fertig sein, denn am 17. Jänner beginnt der Onlinekurs dazu, bei dem alles gezeigt wird vom Reservieren uber's Färben bis zum Nähen und Quilten. Ein bischen geschichtliches dazu und die Möglichkeiten die man beim entwerfen der Motive hat.
Übrigens das Buch "Shibori färben im Design" ist ausgesprochen gut. _________________ Liebe Grüße Sigrid
www.atelierpoeschl.at
sigrid@atelierpoeschl.at |
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gabrielle Gast
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Verfasst am: 06.01.2011, 10:57 Titel: |
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Hey, hey,
Procion-X-Farben unterliegen auch diversen Sicherheitsvorschirften. Einatmen des Farbstaubes beim Anmischen oder Berührung der Haut ist tunlichst zu vermeiden! Ich benutze Handschuhe, die 25,-- Euro gekostet haben und absolut säurefest sind... eine Schutzbrille, die absolut abschließt...weil die Augen auch keine Stäube und Spritzer haben dürfen und einen Mundschutz. Das Färben mache ich nur bei geöffneter Türe und verlasse den Raum von Zeit zu Zeit,um ausreichend frische Luft zu inhalieren. Wirklich, man muss die Vorschirften sklavisch beachten. Man fällt nicht gleich tot um, aber diese Chemicalien haben eine Langzeitwirkung und niemand sagt dir, was da nach kommt. Ich wäre jedenfalls vorsichtig...
Procion-X Farben sind ein Abfallprodukt von BASF (Chemiewerke) und so ganz genau kannman nicht vorhersehen, wie der Farbton sich entwickelt. Aber ich habe schöne Farbtöne heraus bekommen und die Farben sind später sehr echt....
Lieben Gruß,Gabrielle
P.S.: Aber vielleicht weiß Frau Fischer ja mehr? |
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Magalie
Anmeldungsdatum: 05.01.2011 Beiträge: 5 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 06.01.2011, 13:25 Titel: |
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Natürlich unterliegt Procion auch einigen Sicherheitsvorschriften - schon weil Firmen sich heute nicht nur 100 sondern 1000 prozentig absichern müssen. Und natürlich ist Vorsicht im Umgang damit geboten!
Procion ist kein chemisches Abfallprodukt der Firma BASF. Procion wurde von BASF vor etwas über 100 Jahren extra zum industriellen Färben entwickelt.
Es hat sich dann aber herausgestellt, dass die Färbeprozedur für die industrielle Nutzung einfach zu aufwendig ist.
Später wurde Procion dann für die Hobby- und "halbprofessionellen" Färber wieder entdeckt.
Säurefeste Handschuhe zu 25 Euro sind dafür ganz sicher nicht notwendig, normale, gute Haushaltshandschuhe, die nicht porös sind, oder Einmalhandschuhe aus der Apotheke tun es auch. Sollte man mit viel Wasser arbeiten bitte höhere Handschuhe als die normalen Haushaltshandschuhe verwenden.
Procion ist keine Säure.
Genauso genügt auch ein einfacher Mundschutz. Es geht ja nur darum, sollte man aus versehen mal das Pulver aufwirbeln, dass man das Pulver nicht einatmet.
Schutzbrille, naja, wenn man mit dem Zeug sehr herumschmeißt könnte man schon was in die Augen kriegen. Wenn man empfindlich ist kann es eine leichte Reizung der Augen geben.
Natürlich muss man auch mit Procion sorgfältig umgehen, bei dir klingt es halt nur als wär's absolut lebensgefährlich.
Und wenn du schon so vorsichtig beim Arbeiten sein willst, solltest du bei geschlossener Tür arbeiten um Luftzug, der alles aufwirbelt, zu vermeiden.
Ich habe die Hinweise zum sicheren Arbeiten mit Procion schon sehr oft und sehr genau gelesen, aber von zwischen durch rausgehen und frische Luft einatmen habe ich noch nie was gefunden.
Ich habe beim Färben von ca. 5000 (fünftausend) Metern Stoff noch nie das Pulver eingeatmet oder etwas in die Augen bekommen. Ich hatte auch noch nie Hautreizungen - die drei Tage lange Haltbarkeit der Farbe auf der Haut kann man ja vielleicht nicht gerade als Hautreizung bezeichnen.
Sieht halt manchmal nur ein bisschen seltsam aus.
Obwohl: So wirklich dunkelblaue Hände bis zum Handgelenk, weil man in einem Kurs mal schnell eingegriffen hat bevor ein Kursteilenehmer was falsch macht und dann kein schönes Ergebnis zusammen bringt, lassen vielleicht schon den Verdacht aufkommen, dass man ein Außerirdischer ist.
Also nochmal im Ernst: Ein gewisses Maß an Vorsicht ist natürlich geboten, aber Procion ist nichts lebensbedrohliches!
Sollte jemand auf Chemikalien empfindlich oder sehr leicht allergisch reagieren, ist es sicher angebracht nicht damit zu arbeiten. Oder nur mit großen Vorsichtsmaßnahmen. Aber ich denke, das weiß jeder der Probleme mit diesen Dingen hat und ist nicht auf unsere Ratschläge angewiesen.
Ich habe auch von meinen Kursteilnehmern noch nie gehört, dass sie Probleme gehabt hätten und ich weiß von vielen, dass sie fleißige Färberinnen sind. Kursteilnehmer waren es bisher so ca. 100.
Ich will hier jetzt nichts verharmlosen, aber wenn man mit Verstand und Sorgfalt arbeitet ist es sicher eine der besten Methoden um Stoffe zu färben.
Hier wird nur über die Gefährlickeit von Procion gesprochen, aber auch die Färbemittel aus der Drogerie sind Chemie und keine Naturfarben. auch für Sie gilt die notwendige Sorgfaltspflilcht.
Mit ein bisschen Übung kann man mit Procion den Farbton ziemlich genau wieder hinbekommen. Wichtig ist vorallem exatkes Arbeiten, immer die gleichen Maßeinheiten verwenden und genau messen.
Proplematisch wird's nur wenn der Farbtiegel leer wird und man einen neuen braucht. wie beim Wollekaufen im Geschäft, jede Charge ist anders _________________ Liebe Grüße Sigrid
www.atelierpoeschl.at
sigrid@atelierpoeschl.at |
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Verfasst am: 06.01.2011, 13:25 Titel: Werbung |
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