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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 21.12.2010, 03:03 Titel: Hunter - 21.12.2010 |
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Zu meiner Verwunderung war er aber noch da, als ich zurückkam und er hatte eine Flasche Bier auf den Tisch gestellt, die er mir nun herüber schob.
„Setz dich und trink, Streuner.“
Das klang eindeutig mehr nach einem Befehl, als nach einer Bitte. Ich tat ihm trotzdem den Gefallen und ließ mich auf dem Stuhl ihm gegenüber nieder, griff aber nicht nach der Flasche, was Eric nur ein müdes Grinsen entlockte.
„Das ist nur Bier, das verträgst sogar du“, spottete er, bestand aber nicht darauf, dass ich es jetzt nahm. „Egal. Kommen wir zum Kern der Sache: Woher kommst du und warum bist du alleine hier.“
Das Grinsen war aus Erics Gesicht verschwunden. Er wirkte nun ehrlich interessiert, weder ablehnend noch mitleidig und erst recht nicht aggressiv.
Einige Sekunden schwieg ich. Dass ihm das fehlende Rudel seltsam vorkam, konnte ich ja noch verstehen, aber interessierte es ihn wirklich, woher ich kam? Oder fragte er nur der Höflichkeit halber?
„Colorado“, antwortete ich schließlich ehrlich.
„Denver?“
„Nein, Colorado Springs.“
„Nette Gegend. Bisschen heiß im Sommer, hab ich mir sagen lassen.“ Eric lehnte sich cool zurück und beobachtete mich aus halb geschlossenen Augen. „Warum bist du nicht einfach in die Rockys gegangen? Wären doch näher gewesen, als Neufundland.“
Ja, warum nicht die Rocky Mountains? Anfangs hatte ich sie tatsächlich ernsthaft in Erwägung gezogen, bis mir klar wurde, dass es zu nahe gewesen wäre. Viel zu gefährlich.
„Weil.“
„Weil? Weil was? Hör mal, Kleiner, ich mag’s gar nicht, wenn ich anderen die Antworten aus der Nase ziehen muss.“ Eric beugte sich halb über den Tisch, um mir direkt in die Augen sehen zu können. „Also entweder erzählst du mir jetzt endlich, wo dein verdammtes Rudel steckt und was du hier suchst oder aber ich hol mir die Informationen selbst und das magst du nicht, glaub mir.“
Trotzig hielt ich seinem Blick eine halbe Minute lang stand, ehe ich es nicht mehr aushielt und meinen Kopf wegdrehte.
„Es ist tot, ok? Da gibt’s keinen, der dir Ärger machen könnte und jetzt lass mich in Ruhe.“
Eric
Der Kleine konnte einem fast leid tun, wie er da so vor mir saß, das Gesicht zur Wand und nicht wusste, wohin mit seinen Fingern.
Irgendwie hatte ich es ja schon geahnt. Kein Pelzie würde freiwillig ohne Rudel durch die Weltgeschichte ziehen. Zumindest keiner in Damiens Alter. Bei den Alten kam es ab und an vor, dass sie zu Einzelgängern wurden, aber die Jungen waren ohne den Schutz der Gemeinschaft so gut wie verloren.
Der Boden der Bierflasche hinterließ einen weiteren Kratzer im sowieso schon angeschlagenen Lack der Tischplatte, als ich die Flasche noch näher zu meinem Schützling schob. Ich forderte ihn allerdings nicht nochmals auf, zu trinken. Das würde er schon selbst entscheiden müssen. Stattdessen fragte ich ihn, was denn nun passiert sei.
_________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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Verfasst am: 21.12.2010, 03:03 Titel: Werbung |
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