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Hunter 9. Dezember 2010




 
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Autor Nachricht
Zabanja



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 1367
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 00:39    Titel: Hunter 9. Dezember 2010

In aller Seelenruhe wandte er sich wieder dem Paket zu und zog schließlich ein seltsames Gebilde aus Metall, Plastik und weichem Stoff hervor, das er mit wenigen Handgriffen zu einem Kinderbettchen zusammenbaute. „Ich dachte mir, dass das für die Kleine wohl etwas besser wäre, als der Fußboden, meinst du nicht auch? Und jetzt steh hier nicht so dumm rum, sag mir lieber, wo’s hinkommen soll.“
Endlich fand ich meine Sprache wieder, nachdem ich einige Minuten lang mit offenem Mund dagestanden hatte.
„Wozu?“, wollte ich wissen. „Ich kann die Kleine nicht aufziehen... ich hab gar keine Zeit für so was! Ich hab nen Job... und ein winziges Problem an Vollmond, was dir wohl grade entfallen ist!“
Unbewusst war ich ebenfalls ins vertrauliche du gefallen, nachdem Eric es mir gegenüber so selbstverständlich nutzte. Der jedoch schien mir gar nicht zuzuhören. Stattdessen öffnete er einfach die Tür zum Schlafzimmer, schob das Kinderbettchen hinein, zauberte von irgendwo her noch Bettzeug und kam dann zurück, um mir Shannon abzunehmen. Aber nun war er zu weit gegangen.
„Fass sie nicht an!“, fauchte ich ihn an, drückte das Kind an mich und bleckte die Zähne, was wohl wirkungsvoller gewesen wäre, hätte ich meine Wolfsreißzähne zeigen können.
Der Riese starrte mich einen Moment lang verblüfft an, grinste dann aber breit und trat mir aus dem Weg.
„Schon gut, tut dir keinen Zwang an und bring sie selber ins Bett. Aber dann komm wieder – wir müssen was bereden.“
Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern trat einfach an den Tisch und setzte sich auf einen der Stühle, der unter seinem Gewicht ächzte.
„Nein!“, erwiderte ich energisch und trat einen Schritt auf die kleine Kochzeile zu, auf der noch das Messer lag, das ich zum Öffnen der Milchpulverpackung verwendet hatte. Viel würde das wohl nicht bringen, aber immerhin stärkte es mein Selbstbewusstsein ein klein wenig. „SIE werden jetzt MEIN Haus verlassen und NIE wieder herkommen, verstanden?“
Ich legte soviel Nachdruck in meine Stimme, wie ich nur konnte.
Eric dagegen schien das kein bisschen zu beeindrucken. Er drehte leicht den Kopf und ich sah etwa ein halbes Dutzend Lachfältchen um seine Augen, während er gleichzeitig versuchte, sein Lachen zu unterdrücken.
„Oh, jetzt bekomm ich es aber mit der Angst zu tun, Streuner. Was hast du vor? Willst du mich mit Knoblauch bewerfen? Oder schnitzt du dir mit Hilfe des Messerchens aus dem Kochlöffel einen Pflock? Sag’s einfach, ich warte dann so lange, bis du fertig bist.“
Sein amüsiertes Grinsen wurde immer breiter, bis er schließlich seufzte und schlagartig ernst wurde.
„Jetzt mal Klartext, Kleiner: Ich will weder dir noch der Kleinen was, das hätte ich sonst schon längst getan und jetzt tu dir und mir einen Gefallen, steck Shannon ins Bett und komm her, dass wir reden können. Glaub mir, Streuner, ich bin dein kleinstes Problem hier in diesem Wald.“
Das war der Punkt, an dem ich aufgab. Ich drehte mich wortlos um und brachte Shannon ins Schlafzimmer. Nachdem ich sie in ihr neues Bett gelegt und zugedeckt hatte, betrachtete ich die Kleine noch ein wenig. Wie friedlich sie aussah. Vielleicht war es ganz gut, dass sie nicht wusste, in welcher Gefahr wir beide schwebten – sie und ich. Für einen Moment überlegte ich ernsthaft, mir Shannon zu schnappen und aus dem Fenster zu fliehen, doch ich verwarf diese Idee sofort wieder. Der Vampir hatte nur zu deutlich klar gemacht, dass ich ihm momentan noch unterlegen war und ich glaubte ihm.
Als ich zurückkam, fand ich Eric zu meinem größten Erstaunen am Herd vor, wo er irgendwas in einem Topf zusammenbraute. Es roch nach Rum und Gewürzen und gleich darauf hielt er mir eine heiße Tasse unter die Nase – dieser Blutsauger war wirklich verdammt schnell.
„Hier, du siehst so aus, als könntest du das brauchen. Hast du heut überhaupt schon was gegessen?“
Sein Tonfall klang fast fürsorglich.
„Ja“, schwindelte ich und roch misstrauisch an der Tasse. Der heiße Dampf ätzte mir fast die Schleimhäute weg, Eric hatte da wohl puren Alkohol erhitzt. Ich wollte gar nicht wissen, woher er das Zeug hatte, denn ich hatte gewiss keinen gekauft.
„Du sollst das nicht inhalieren, sondern trinken“, spottete mein ‚Gast’ und sah vergnügt dabei zu, wie ich, seinem Spott zum Trotz, einen großen Schluck nahm und prompt einen Hustenanfall bekam.
Weiß der Himmel, was er da zusammengepanscht hatte, jedenfalls spürte ich jeden Millimeter meiner Speiseröhre. Der Effekt war allerdings recht angenehm, ich fühlte mich leicht und den zweiten Schluck fand ich schon nicht mehr so schlimm. Genau genommen war das Zeug sogar recht gut – wenn man sich erst mal daran gewöhnt hatte...
„Ich glaub, für den Anfang hast du genug, Kleiner.“
Ich protestierte, als Eric mir die Tasse wegnahm, doch der Vampir war schneller.
„Du trinkst nicht oft Alkohol, oder?“, fragte er und musterte mich mit prüfendem Blick, während er den Rest des Tasseninhalts in den Ausguss kippte.
„Nur zu besonderen Anlässen“, antwortete ich und setzte mich auf einen der Stühle. Momentan war alles gut: Mir war warm, Shannon schlief immer noch und dank dem Gebräu waren meine Sorgen wie weggewischt – kurz gesagt, ich fühlte mich pudelwohl.
Ich erwiderte Erics prüfenden Blick – indem eine Mischung aus Belustigung und Sorge lag – mit stoischem Gleichmut und momentan war es mir wirklich egal, dass da ein verhasster Vampir an meinem Tisch saß.
„Kannst du noch denken, oder muss ich dir zuerst ne kalte Dusche verpassen?“, erkundigte sich mein Gegenüber höflich.
„Für dich wird’s reichen“, erwiderte ich heiter, aber ich meinte es durchaus ernst. Ich war nicht betrunken, nur durch den Alkohol nicht mehr so angespannt und wesentlich ruhiger, als zuvor.
„Gut, dann halt jetzt mal den Mund und hör zu..."
_________________
Alles Liebe
Petra



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Zuletzt bearbeitet von Zabanja am 19.02.2021, 10:49, insgesamt einmal bearbeitet
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BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 00:39    Titel: Werbung



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Gabi
Moderatorin


Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 20428
Wohnort: Boos bei Memmingen

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 01:43    Titel:

Hach, ist das eine Klasse Geschichte!
Mannomann, ich kann's kaum noch erwarten, bis es weiter geht.

Uns geht es so richtig gut, wir werden hier mit tollen Geschichten verwöhnt.
Das ist doch was, oder?!
Du schreibst echt sehr mitreißend, das muss ich schon sagen. Respekt
_________________
Grüße von Gabi

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Zabanja



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 1367
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 09:28    Titel:

Vielen Dank, Gabi. drück
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Petra



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gabrielle
Gast





BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 09:52    Titel:

Du hast einen tollen Schreibstil...bist du mit Bonnie verwandt? Irgendwie habt ihr Zwei so einen tollen Wortschatz...jedenfalls freue ich mich auf eure Romane!

Bütte, weiter so!

Liebe Grüße!
Gabrielle
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Bonnie



Anmeldungsdatum: 03.09.2009
Beiträge: 6796

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 18:12    Titel:

Allmählich werd ich neugierig...

Das hast jetzt davon, jetzt hast du auch noch ne Pseudo-Verwandte am Hals *grins*
_________________



Tu was du willst, aber schade niemandem!
Sylvias Bridal Sampler
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gabrielle
Gast





BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 18:16    Titel:

ohhhh ha!!!
Ha-ha-ha-hach...ist das schön!

Gabrielle
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Zabanja



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 1367
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 18:23    Titel:

Och Bonnie, ich hab dich gerne als Verwandte Wink
Wie darf ich dich denn jetzt bezeichnen? Cousine??
_________________
Alles Liebe
Petra



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Bonnie



Anmeldungsdatum: 03.09.2009
Beiträge: 6796

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 18:30    Titel:

Ich weiss ja nicht, wie alt du bist... solange du nicht "Tante" zu mir sagst... Wink
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Zabanja



Anmeldungsdatum: 17.11.2010
Beiträge: 1367
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 09.12.2010, 19:39    Titel:

Das Tante hab ich mir verkniffen *gg* Ich bin 34 Jahre jung.
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Petra



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