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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 02.12.2010, 10:31 Titel: Hunter 2. Dezember 2010 |
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Falls sich gestern jemand gewundert hat: Ich habe bereits die ersten 17 Kapitel fertig, deshalb war es auch so viel. Ab heute werde ich aber keine ganzen Kapitel mehr posten, das ist einfach zu viel auf einmal.
Jetzt geht es einfach Seitenweise (ca 1 bis 2 Seiten) weiter.
Ach jetzt hätte ich es beinahe wieder vergessen: DANKE Gabi für das Unterforum.
Kapitel II
Das nächste, an das ich mich erinnere, war, dass ich erwachte und mich in einem Albtraum wiederfand. Um mich herum waren nichts als Blut, zerbrochenes Plastik, verbogenes Metall und ein paar Knochenreste. Das gesamte Wohnmobil sah aus wie ein Schlachtfeld. Es kostete mich einiges an Überwindung, mich nicht an Ort und Stelle zu übergeben. Alleine schon der Geruch des Blutes, in dem bereits ein Hauch Moder und Verwesung lag, plus das Wissen, dass ich daran Schuld hatte, reichte aus, mir fast den Magen umzudrehen.
Nicht dass ich mich erinnern konnte, was genau in dieser Nacht passiert war – das konnte ich nie und ehrlich gesagt wollte ich es auch gar nicht wissen. Das Resultat zu sehen reichte mir vollkommen und noch nie war es derart ekelerregend wie an diesem Tag. Ich weiß bis heute nicht, weshalb ich dort geblieben war. Normalerweise fliehe ich noch vor Sonnenaufgang an einen einsamen Ort – purer Instinkt nehme ich an.
Gerade wollte ich mich davonstehlen – es wurde höchste Zeit – und begann fieberhaft in den Trümmern des Campingwagens nach einem halbwegs passenden Hemd, einer Hose oder zumindest einer Decke zu suchen, da drang ein Geräusch an mein Ohr, das ich hier als letztes erwartet hatte: Das durchdringende Weinen eines Babys. Hell und klar klang es von der Fahrerkabine herüber.
Zuerst glaubte ich, meine Sinne spielten mir einen Streich und das Weinen käme von weiter weg. Wie sollte in diesen Trümmern ein Säugling überlebt haben, wo ich doch seine Eltern regelrecht zerfetzt hatte? Nein, das war einfach unlogisch, ich hätte ihn unweigerlich aufgespürt und zerrissen, wäre er in dieser Nacht hier gewesen.
Da jedoch das Weinen immer herzzerreißender wurde und tatsächlich nur von innerhalb des Wagens kommen konnte, kämpfte ich mich durch das Schlachtfeld und zwängte mich in den vorderen Teil des Fahrzeugs.
Dort lag auf dem Beifahrersitz, in Decken gewickelt und sorgfältig in einer kleinen Babytragetasche verstaut, ein Säugling, die Händchen wütend zu Fäusten geballt und brüllte was das Zeug hielt. Sein kleines Gesichtchen war puterrot vom Schreien und ich stand ziemlich hilflos herum und wusste nicht, was ich tun sollte.Normalerweise machte ich um Babys immer einen großen Bogen, sie waren mir schlichtweg zu klein und verletzlich, aber momentan hatte ich keine andere Wahl, als mich mit ihm zu beschäftigen – zumindest, bis es aufhörte zu brüllen.
Schließlich entdeckte ich den Schnuller, der neben ihm lag und stopfte ihm diesen ungeschickt in den kleinen, zahnlosen Mund. Das Geschrei verstummte schlagartig.
Eigentlich hätte ich jetzt gehen können – ich konnte schließlich kein Kind gebrauchen und je eher ich von hier verschwand, desto besser. Klar tat mir das Würmchen leid, immerhin hatte ich es zum Vollwaisen gemacht, doch ich war mir nicht sicher, ob nicht bald der erste Wildhüter hier aufkreuzen würde und dann wollte ich wirklich nicht mehr hier sein, aber irgend etwas hielt mich zurück. Etwas, das mich ziemlich irritierte.
Das Baby war nicht das einzige, was hier im vorderen Teil des Wohnmobils lag. Fein säuberlich waren auf dem Fahrersitz verschiedene Dinge aufgestapelt: Zuunterst ein kleines Köfferchen, in dem sich – wie sich hinterher herausstellte – Babykleidung befand. Darauf ein Paket Wegwerfwindeln, eine weitere Tasche mit Fläschchen und Babynahrung und zuoberst ein Packen Kleidung in meiner Größe – Unterwäsche, Socken, Hose, Hemd, Jacke, sogar passende Schuhe lagen bereit. Alles haargenau auf mich abgestimmt, sogar die Farben waren nach meinem Geschmack.
Verwirrt griff ich nach dem Hemd, doch als ich es aufhob, fiel ein brauner Umschlag auf den Boden. Automatisch bückte ich mich, um ihn zu öffnen. Darin befanden sich ein Briefbogen und zwei sorgsam zusammengefaltete Zettel.
Wie in Trance begann ich, den Brief zu lesen. In gestochen scharfer Schrift stand dort:
Gratuliere, Fellknäuel.
Du bist gerade Vater geworden.
Ich denke dir ist klar, dass du
ausbaden wirst, was du verbrochen hast.
Ab sofort bist du für die Kleine verantwortlich,
das heißt, wenn dir dein mickriges Leben
etwas Wert ist.
Zieh dich an, nimm das Kind und den anderen
Kram und verschwinde nach Hause und zwar
pronto, wenn ich bitten darf.
Für heute hatte ich genug Scherereien mit dir.
Ich werde euch beiden
nach Sonnenuntergang einen Besuch abstatten.
Fluchtversuche sind zwecklos. Ich finde dich überall. _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge
Zuletzt bearbeitet von Zabanja am 19.02.2021, 10:48, insgesamt einmal bearbeitet |
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Verfasst am: 02.12.2010, 10:31 Titel: Werbung |
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gabrielle Gast
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Verfasst am: 02.12.2010, 11:16 Titel: |
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Also, ich hab grad viel Spaß damit! Mach blos weiter, nicht dass das wieder jemals aufhört...
LG Gabrielle |
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NähTanTe ;-)

Anmeldungsdatum: 15.10.2006 Beiträge: 3308 Wohnort: Dortmund
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Verfasst am: 02.12.2010, 21:19 Titel: |
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Ich sitze hier und grinse vor mich hin. Freu mich schon auf morgen. Bisher finde ich es gut zu lesen. Klasse.
Danke, dass du uns die Story lesen lässt.  _________________ Grüße
Corinna
Höre nie auf anzufangen, fange nie an aufzuhören
Marcus Tullius Cicero |
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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 02.12.2010, 21:36 Titel: |
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Danke schön, das freut mich. Auf den armen Damien kommt noch einiges zu  _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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Patchkatze Gast
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Verfasst am: 02.12.2010, 23:29 Titel: |
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Booooaahh.........klasse.........ich will noch mehr..........
Das ist genau auf meiner Wellenlänge und ich bin schon gespannt wie es weitergeht  |
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Gabi Moderatorin

Anmeldungsdatum: 14.03.2006 Beiträge: 20428 Wohnort: Boos bei Memmingen
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Verfasst am: 03.12.2010, 01:16 Titel: |
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Hab ich ein Glück, dass das kein Buch zum Blättern ist.
Da würde ich jetzt gnadenlos weiter lesen, was passiert.
So muss ich leider warten.......
Ich bin aber irgendwie immer noch hin und her gerissen zwischen dem Genuss der Spannung und dem Schreckenen, was da passiert.
Weiß noch nicht, was die Oberhand gewinnt.
Klasse Geschichte (aber meine Meinung ist vielleicht nicht maßgeblich, weil ich mit Vorrliebe Thriller usw. lese und mir die Biss-Romane z.B. zu "süß" und blauäugig sind) _________________ Grüße von Gabi
Mein Patchwork Onlineshop
Wer etwas will, findet Wege
Wer etwas nicht will, findet Gründe |
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Zabanja

Anmeldungsdatum: 17.11.2010 Beiträge: 1367 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 03.12.2010, 09:30 Titel: |
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Hm... ich hab einen ganz eigenen Stil - hör ich zumindest immer. Ich mags nicht zu romantisch-kitschig wie die Biss-Reihe (die toll geschrieben ist, nur wie du so schön gesagt hast, zu süß und für mich sind das auch einfach keine Vampire) - aber ich mag auch keinen Horror oder bluttriefende Angelegenheiten. Außerdem hab ich gerne einen Schuss Humor drin.
Na man wird sehen. Jedenfalls freut es mich, dass zumindest der Anfang bisher gut ankommt.
Ah und ich hab die böse Angewohnheit Ausschnitte so zu wählen, dass man eigentlich gerne weiterlesen möchte
Der nächste Abschnitt ist seit Mitternacht online *g* _________________ Alles Liebe
Petra
Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge |
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