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Vorheriges Thema anzeigen: Handpuppen Nächstes Thema anzeigen: Einladung zum Inchie-Bingo - Start 01.03.09 |
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Bügelfee
Anmeldungsdatum: 13.01.2009 Beiträge: 580 Wohnort: Bad Camberg
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Verfasst am: 18.05.2009, 20:00 Titel: Antiker Applikations-Quilt |
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Hallo Ihr lieben
Ich war vor kukzem mit meinem Mann in Braunschweig. In einem Museum habe ich einen Wandbehang entdeckt, der mich begeisterte.
Er ist aus dem 14. Jahrhundert!!!
Er nannte sich:" Wurzeln Jesse "
Also gab es im Spätmittelalter auch schon Patchworksüchtige
Er war sehr gut erhalten, und die Aplikationen sind sehr detailreich. Hoffentlich kann man auf den Bildern das erkennen, man konnte nämlich nicht so nah ran zum fotografieren (war ausdrücklich erlaubt)
Ich dachte, dass muß ich euch mal zeigen:
Wenn man bedenkt, wie alt diese Arbeit ist, und welche Voraussetzungen die Damen damals hatten,....
Ich war sprachlos als ich das sah.
Liebe Grüße
Alex _________________ Viele liebe Grüße aus Bad Camberg
Alex |
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Verfasst am: 18.05.2009, 20:00 Titel: Werbung |
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Jalu

Anmeldungsdatum: 04.07.2008 Beiträge: 6895
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Verfasst am: 18.05.2009, 20:23 Titel: |
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Unglaublich!! Sieht klasse aus. Und wenn man bedenkt, welche Geschichte vielleicht dahinter steckt. Mich interessiert dann immer wer es genäht hat und warum und für wen und und und....
Toll, danke für`s zeigen! _________________ °Liebe Grüße°
°°°°Jalu°°°° |
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Rita123
Anmeldungsdatum: 15.02.2008 Beiträge: 170 Wohnort: Traunreut
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Verfasst am: 18.05.2009, 20:27 Titel: |
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Hallo Alex echt interesant was du da entdeckt hast habe ich richtig gesehen auf jede Aplikation ist eine schnur oder Faden und dann erst genäht auf jeden fall echt gut L.G Rita123 _________________ _______________________________________
www.quiltundpatchworkstudio.de |
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Amelie

Anmeldungsdatum: 27.08.2008 Beiträge: 4364 Wohnort: Wien
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Gabi Moderatorin

Anmeldungsdatum: 14.03.2006 Beiträge: 20428 Wohnort: Boos bei Memmingen
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Verfasst am: 18.05.2009, 21:35 Titel: |
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Ein wunderschöner Wandbehand und sooo riesig!
Alle Achtung kann man da nur noch sagen. _________________ Grüße von Gabi
Mein Patchwork Onlineshop
Wer etwas will, findet Wege
Wer etwas nicht will, findet Gründe |
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Hilde

Anmeldungsdatum: 07.01.2009 Beiträge: 119 Wohnort: holland
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Verfasst am: 19.05.2009, 00:56 Titel: |
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Danke fuers zeigen von die photo's. Es is sehr schoen und ich moechte auch zu gerne mal sehen, welche dame(n) daran gearbeited hat, wie sie aus sah und das Haus usw. Es ist bestimmt jemanden mit viel Geld gewesen, die Arbeiter hatten fuer sowas nicht die Zeit oder das Geld.
Aber ich schau es mir bestimmt noch mehrmals an die naechtens Tage. So was sieht man ja kaum noch mal. _________________ Herzlichen Grusz
Hilde
http://threadspastandpresent.blogspot.com |
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Wylike81

Anmeldungsdatum: 25.08.2008 Beiträge: 397 Wohnort: Willich
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Verfasst am: 19.05.2009, 06:49 Titel: Schick! |
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Ein wunderschönes Teil hast Du da entdeckt hast!
Allgemein wird in der Forschung vermutet, dass Stückel- (modern: Patchwork) und Applikationsarbeiten im Mittelalter eine gern verwendete Methode waren, Reste zu verarbeiten! Stoffe, besonders solch feine, gefärbten Qualitäten, wie sie auf den Bildern zum Vorschein kommen waren wertvoll und teuer, denn ihre Herstellung ar Zeitaufwändig und die Färbegüter nicht selten von weit her importiert. Die Herstellerin dürfte eine hohe Adelige gewesen sein, denn nur sie hätte die Stoffauswahl und die Zeit für ein solches Werk geahbt haben. Reichtum zeichnete sich in dieser Zeit vor allem darin aus, dass FRauen nicht arbeiteten und dies auch durch ihr Handeln, ihre Kleidung und die Gestaltung ihres Tagesablaufes verdeutlichten. Beispiel: Oft waren die Kleider überlang mit teilweise exorbitanten Saumweiten, damit man diesen beim Laufen auf jeden Fall hochheben und festhalten mußte und so verdeutlichte, dass man a. Geld hatte, das man in Stoff investieren konnte und b. die Hände nicht zum tragen von Alltäglichem wie etwa Einkäufen, Kindern, etc. nutzte, weil man dafür seine Untergebenen hatte. Diese Damen der Gesellschaft, zumal, wenn sie keine Familienvorsteherinen waren, fertigten aufwändige und prächtige Handarbeiten, hatte sie doch alle Zeit der Welt und keine weiteren Aufgaben.
Eine weitere Möglichkeit der Entstehung: Ein adeliger Damenstift, also ein Kloster. Auch hier waren die höheren Töchter außer mit Beten nicht sonderlich viel beschäftigt, so das Zeit war, sich solchen Handarbeiten zu widmen und auch in diesen Adelsstiften waren die Mittel vorhanden, solche Arbeiten prachtvoll umzusetzen.
Motiv: Das Motiv der "Wurzel Jesse" ist ein beliebtes Motiv innerhalb der Kirche. besonders im Mittelalter spielt es eine große Rolle und findet sich vor allem oft als EInfassung von Schnitzaltären ´, als Rahmenmotiv auf Bildern und Gobelins oder als Relief an Kirchenportalen. Jesse ist der Vater des biblischen Königs David, er wird meist als unterste Ebene schlafend abgebildet. Aus ihm erwächst der Stammbaum Jesu, der in der Bibel immer wieder als Soh Davids tituliert wird.
Soweit mein Wissen um solche Handarbeiten und ihre Hintergründe. Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür.  _________________ Liebe Grüße,
Iris
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!
(Was immer du auch tust, tu es weise/überlegt und bedenke das Ende) |
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mo

Anmeldungsdatum: 02.08.2006 Beiträge: 1095 Wohnort: Kematen/ Tirol
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Verfasst am: 19.05.2009, 07:56 Titel: |
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Die Arbeit ist wirklich beeindruckend, danke für die Fotos.
@Iris - deine Erklärung war super. Da kann man sich richtig vorstellen, wie die Damen damals gesessen sind, genäht haben und auf ihren Ritter warteten, der sie von ihrem Keuschheitsgürtel befreien sollte
Ich dachte bis jetzt immer, dass die Damen nur gestickt haben. Wieder was gelernt - danke. _________________ Liebe Grüße
Mo
Das Glück kommt zu denen, die lachen |
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gepee

Anmeldungsdatum: 27.02.2007 Beiträge: 3819 Wohnort: Ostalb
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Verfasst am: 19.05.2009, 12:52 Titel: |
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Vielen Dank fürs Zeigen, das ist ja beeindruckend.
Ich stell mir das aber auch so vor: Die Damen, die damals überhaupt für sowas Zeit gehabt haben, die hatten viel davon - gab ja nicht wirklich sonst was zu tun, was es überhaupt schon gab und was Frauen auch machen durften. Die hatten das typische Patcherinnen-Zeitproblem sicher nicht aber ob wir zu denen gehört hätten? Wahrscheinlich eher zu denen, die sich die Hände blutig schuften und dann mit 20 im Kindbett sterben ... _________________ Grüße von Gesine
"Hinter fast jeder begabten Frau steht eine ziemlich schlaue Katze."
Mein Patchwork-Fotoalbum und AMCs |
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