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Jalu

Anmeldungsdatum: 04.07.2008 Beiträge: 6895
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Verfasst am: 02.11.2009, 20:33 Titel: Antike Quilt-Frage.... |
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Huhu!
Also das quilten gibt es ja nun schon eeeeewig, aber was ich mich frage-was haben die Näherinnen der Quilts als Innenleben benutzt. Alte Stoffe ist mir klar, aber ich meine s gab ja noch kein schönes Vlies-in der Art wie wir es haben.
Sorry für die blöde Frage, aber ich hab mich echt die Tage gefragt, was die wohl genommen haben....  _________________ °Liebe Grüße°
°°°°Jalu°°°°
Zuletzt bearbeitet von Jalu am 02.11.2009, 21:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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Verfasst am: 02.11.2009, 20:33 Titel: Werbung |
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Bonnie

Anmeldungsdatum: 03.09.2009 Beiträge: 6796
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Verfasst am: 02.11.2009, 21:07 Titel: |
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Hab mal gelesen, dass dafür Stoffe, die nichts mehr zum Nähen waren, verwendet wurden (vielleicht kaputte Quilts?) oder auch Papier, weiß aber nicht, ob das stimmt  _________________
Tu was du willst, aber schade niemandem!
Sylvias Bridal Sampler |
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Jalu

Anmeldungsdatum: 04.07.2008 Beiträge: 6895
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Verfasst am: 02.11.2009, 21:19 Titel: |
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Papier?? Das klingt aber nicht sehr flauschig....  _________________ °Liebe Grüße°
°°°°Jalu°°°° |
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stickelfe

Anmeldungsdatum: 23.06.2008 Beiträge: 2577 Wohnort: Münsterland
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Verfasst am: 02.11.2009, 21:45 Titel: |
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Esther hat erzählt, dass die Amish "lose" Baumwolle gleichmäßig auf dem Unterstoff verteilt haben. Das waren keine Vliese, wie wir sie heute kennen, sondern einzelne Flocken. Damit sich das nicht verschiebt, wurde sehr dicht gequiltet, also etwa mit einem halben Inch Abstand. Die alten Quilts sind also aus einer Notwendigkeit raus so dicht gequiltet. _________________ Grüße aus dem Münsterland
Ulrike
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. |
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Honeylein

Anmeldungsdatum: 13.06.2008 Beiträge: 317 Wohnort: Michelstadt Odenwald
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Verfasst am: 02.11.2009, 21:52 Titel: |
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Ich habe in alten Büchern auch gelesen dass oft nur Papier vorhanden war aber auch alte durchgeschlissene Decken und Quilts oder lose Baumwollflocken (die konnten sie ja damals frischgepflückt verwenden)
In einem Bericht war von einem 70 Jahre alten Quilt die Rede der restauriert werden sollte und es kam darunter ein viel viel älterer Quilt zum Vorschein . _________________ liebe Grüße Doris
www.stoffe-am-rathaus.de |
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nähspule

Anmeldungsdatum: 27.11.2008 Beiträge: 9583 Wohnort: Elbmarschen (das ist nördlich von HH)
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Verfasst am: 02.11.2009, 23:10 Titel: |
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Ich könnte mir auch gut vorstellen, daß sie alte Säcke benutzten - Mehlsäcke, Kartoffelsäcke, Kohlesäcke etc. Die Amish lagen ja auch nicht auf Matratzen, sondern auf Seilen und darauf lagen mit Stroh ausgestopfte Decken. Wußtest Du das? Habe ich gelernt, als ich in Pennsylvania war, direkt in Dutchtown. Konnte mir mal in einem Museum ein solches Bett anschauen. _________________ Liebe Grüße,
Nana |
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Inghinn
Anmeldungsdatum: 24.02.2009 Beiträge: 1175 Wohnort: Schottland
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Verfasst am: 03.11.2009, 00:57 Titel: |
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Ich koennte mir auch vorstellen, dass Rohwolle benutzt wurde. Nur so eine Idee... das sind ja auch Vliese. Obwohl die Wolle wahrscheinlich eher versponnen wurde, da ja Patchwork/Quilten urspruenglich Resteverwertung war. Interessante Frage, Jalu!
Liebe Gruesse,
Nicole _________________ Liebe Gruesse,
Nicole
Early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
Mein Blog - Inghinn's Hexenhaus |
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Marianne

Anmeldungsdatum: 11.11.2008 Beiträge: 134 Wohnort: Neuhausen
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Verfasst am: 03.11.2009, 08:35 Titel: |
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Das ist schon eine interessante Frage, danke.......die mir auch keine Ruhe gelassen hat
Ich habe soeben in meinem "Monsterbuch/Lexikon nachgeschaut. Da steht: ich zitiere mal....
Unter der Quiltoberseite befindet sich die Zwischenlage, die sogenannte Vlieseinlage. Diese besteht zumeist aus Wolle oder Baumwolle, aber es wurden auch abgenutzte Quilts, Lumpen, Federn, Maisblätter, Zeitungen oder sonstiges Material verwendet, das zur Verfügung stand. In Kolonialzeiten und ländlichen Gegenden noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand die Zwischenlage auch aus Wolle von selbstgezüchteten Schafen.....
Ich nehme mal an, in anderen Ländern wurde das auch so praktiziert. Meine Schwiegereltern waren Bergbauern. Meine Schwiegermutter hat uns z.B. zu unserer Hochzeit noch selbstgemachte Kopfkissen, mit Schafwolle gefüllt, geschenkt. Es gibt auch noch sogenannte Flickdecken, die einfach irgendwie zusammengenäht wurden. Ich müsste da mal reinschauen, was es drin hat, ich vermute es ist Molton, dem Gewicht nach. Das eignet sich von der Dicke her sehr gut, ist aber unglaublich schwer.
Als ich vor xxx Jahren eine Laufgitterunterlage genäht hatte habe ich auch einen alten Molton benutzt. Habe jetzt noch einen Teil dieser Decke, benutze ich als Yogaunterlage. _________________ Es ist nie schwarz oder weiss, aber ein differenziertes grau, wie die Reflekte in der Asche.... |
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Borntoquilt

Anmeldungsdatum: 03.08.2009 Beiträge: 258
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Verfasst am: 03.11.2009, 10:28 Titel: |
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Marianne hat schon wunderbar zusammengefasst, was alles als Füllung für Quilts verwendet wurde, in meinen Büchern über Quiltgeschichte (ich sammle sowas....). Eine Sache habe ich noch gefunden: es sollen sogar alte Wollsocken verwendet worden sein!
Da ich mich hauptsächlich für die britische Quiltgeschichte interessiere, habe ich noch was interessantes gefunden: die ältesten wattierten Quilts, die "überlebt" haben, waren meist mit Schafwolle gefüllt. Baumwolle wurde erst ab dem 15. Jahrhundert nach Großbritannien importiert und wohl auch verwendet, aber dieses Material war eben sehr teuer. In UK verarbeitete Baumwolle (die somit auch günstiger im Preis war) gab es erst ab dem 19. Jahrhundert (1820/1830). Die meisten Quilts, die vor dieser Zeit entstanden und mit Baumwolle gefüllt waren, wurden aus Indien importiert. Ab der Mitte des 19. Jhrh. hatte Baumwolle in Nordengland die Wolle abgelöst. In Wales und Südwestengland blieb die Wolle das hauptsächlich verwendete Füllmaterial.
Eine weitere Tatsache finde ich noch interessant: viele erhaltene Quilts aus früheren Jahrhunderten weisen oft gar keine oder nur eine sehr dünne Füllung auf und sie sind aus sehr wertvollen Materialien gemacht wie Seide. Dies zeigt, dass Quilts eben nicht nur als wärmende Decken hergestellt wurden, sondern auch zur Dekoration oder als Beschäftigung für die Menschen, die wir heute "High Society" nennen!
Liebe Grüße
Andrea _________________ Liebe Grüße aus Holstein
I'm born to quilt! |
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Brigie

Anmeldungsdatum: 01.04.2008 Beiträge: 395 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 03.11.2009, 12:42 Titel: |
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Zur Füllung aus Papier:
Papier und Pappe sind erstaunlich gut wärmeisolierend. Und das ist eigentlich logisch - besteht ja ebenso wie Baumwolle aus Zellstoff.
Dass man papier-wattierte Decken nicht waschen kann, wird damals kein so großer Nachteil gewesen sein. Waschen war eine äußerst mühsame Angelegenheit und wurde auf das allernotwendigste beschränkt.
Die heutigen Steppdecken (die Nachfahren der Quilts) werden in bunte Überzüge gesteckt, und da werden auch meistens nur die Überzüge gewaschen. Aber ich kann mich aus Kinderzeit noch dran erinnern, dass Steppdecken (auch industriell hergestellte) früher aus schön glänzendem Satin in schönen Farben waren und ein hübsches Steppmuster hatten, und nicht versteckt wurden: entweder hatte der weiße und oft mit Spitzen verzierte Überzug oben ein großes rautenförmiges "Fenster", durch das man die farbige Steppdecke sehen konnte. Oder es war überhaupt nur ein großes Laken, das unter die Steppdecke gelegt und oben beim Kopfende drübergeschlagen wurde, damit es hielt und die Steppdecke auch vor dem Zugriff der Hände geschützt war. Da war natürlich auch das tägliche Bettenmachen Pflicht, alles musste genau zurechtgezogen und festgesteckt werden, damit es schön aussah und wieder eine Nacht lang hielt und nicht zu sehr verrutschte. Mit dem bloßen kurz Deckenaufschütteln und flott wieder hinlegen wars nicht getan...
Und diese Steppdecken wurden natürlich auch nie gewaschen. Mit Wasser vollgesogen wurden sie so schwer, man hätte sie kaum noch irgendwie handhaben können, und die Füllung wäre klumpig geworden und damit verdorben gewesen. Maximal wurden sie partiell feucht abgerubbelt um Flecken herauszubekommen.
Na seien wir froh dass die Zeiten vorbei sind... das Arbeitsleben einer Hausfrau war früher wirklich schwer. Aber ich denk schon auch drüber nach, was schön war und was man wieder aufgreifen könnte... diese weißen Überzüge mit dem Rautenfenster, und die leuchtend roten und blauen Satin-Steppdecken drin - doch, das war was schönes.
Liebe Grüße an Alle,
Brigie _________________ Liebe Grüße, Brigitte
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Elen sila lumenn' omentielvo - Ein Stern leuchtet über der Stunde unserer Begegnung
J.R.R. Tolkien |
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Verfasst am: 03.11.2009, 12:42 Titel: Werbung |
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