Mittwoch, 17. April 2024

4/7

So richtig glauben kann ich es noch nicht, mehr als die Hälfe der schriftlichen Prüfungen habe ich nun schon geschafft, heute war die vierte Prüfung, diese ging wieder über 4 Stunden. Ich muss sagen, das liegt mir tatsächlich eher, als an einem Tag zwei Prüfungen über je  3 Stunden zu schreiben. Mit dem Thema hatte ich Glück, ich hatte mir das zu Hause noch einmal angesehen und Punkt für Punkt durchgearbeitet. Man muss auch mal Glück haben. Bei einer Aufgabe war ich mir nicht sicher, ob mein erster Gedanke der richtige war oder eben nicht. Diese Aufgabe habe ich ganz weit nach hinten geschoben und da ich mich nicht für eine Lösung rational entscheiden konnte, habe ich in Gedanken geknobelt, welche Lösung die richtige sein könnte. Diese habe ich dann genommen und ausgeführt und eine Studienkollegin hatte es genauso erläutert wie ich. Allerdings meinte sie, es wäre eine Briefgrundschuld gewesen, die dort gelöscht werden sollte. Meine erste, spntane Reaktion war, bei mir war es keine Briefgrundschuld. Naja, es war tatsächlich eine Briefgrundschuld, das habe ich allerdings völlig überlesen, es steht nämlich im Grundbuch dann nicht "Grundschuld mit Brief", sondern eben nur "Grundschuld" und auch nicht "Grundschuld ohne Brief".  Also: Den Brief habe ich mal völlig außer Acht gelassen, damit war ich offenbar aber nicht die einzige. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass der Rest oder wenigstens ein Teil davon richtig ist, so dass der fehlende Grundschuldbrief nicht ganz so sehr in's Gewicht fällt. Aber so ist das eben im Eifer des Gefechts. Und nein, ich ärgere mich darüber nicht, es ist einfach so.

Für heute hatte ich mir noch einmal einen Besuch im Grassi vorgenommen. Das habe ich auch gemacht. Leider war die Pfeilerhalle mit neuen Ausstellungsstücken belegt, die aber noch angeordnet werden mussten. So konnte ich sie leider in ihrer Gesamtheit nicht so recht genießen und musste mich sozusagen mit dem oberen Teil begnügen.

Ich bin dann noch ein wenig durch die Ausstellung vom Jugendstil zur Gegenwart gebummelt, in der mich einer der Mitarbeiter angesprochen hat. Mit dem hatte ich mich eine ganze Weile unterhalten und ich habe ihm erzählt, dass ich Sonntag den alten Johannisfriedhof hinter dem Grassi entdeckt habe und was das doch für eine Oase mitten in der Großstadt ist. Als ich dann schon meine Sachen aus der Garderobe geholt atte, ging er gerade in die Pause und sagte mir, dass er diese jetzt auf dem Friedhof verbringt, weil der so schön ist und ich ja Recht habe. Irgendwie hat mich das gefreut.

Ich bin dann noch eine Weile durch die Innenstadt gebummelt, habe mir bei Galeria einen warmen Pullover gekauft und die Bluse, die zwar schön, aber nicht warm war, nicht gekauft. Dann habe ich in einem kleinen Lädchen im Alten Rathaus einen typischen Leipziger Schnaps, den auch Frauen mögen gekauft, den werde ich dann am Freitag nach der Prüfung mit Nicole, mit der ich gemeinsam in der mündlichen Prüfung bin und mit der ich mich immer zum Frühstück treffe, trinken, darauf, dass wir es geschafft haben!

Und dann habe ich entdeckt, dass es das unheimlich leckere Pistazieneis auch in einem Eisladen in der Innenstadt gibt, na, wenn das mal kein Zeichen ist:
Ich glaube, ich werde heute pünktlich schlafen gehen, denn ich bin so richtig fertig. Nach dem Abendessen schaue ich noch einmal in die Unterlagen und dann beende ich den Tag für heute für mich.


Dienstag, 16. April 2024

2/7 und 3/7

Heute war nun der erste Tag, an dem ich zwei Prüfungen zu schreiben hatte: Morgens eine 3-Stunden-Prüfung zum Beurkundungsrecht und nach einer Stunde Pause eine weitere 3-Stunden-Prüfung zum Thema Kostenrecht. Ich wusste tatsächlich nicht, wie ich das verkraften werde und ich muss sagen: Es war heftig, nach der zweiten Prüfung war ich total ausgelaugt und bin erst einmal eine Weile rausgegangen, obwohl es kalt war und geregnet hat. Aber ich musste mich bewegen, um den Kopf frei zu bekommen und die Anspannung loszuwerden. Schade, dass ich morgen nicht zu Hause bin und so keine Massage habe, die könnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen. Mein Schreibarm tut weh, mein Nacken und meine Schultern und nach dem Abendessen freue ich mich auf eine heiße Dusche.

Aber ich will weder meckern noch jammern, denn dass die Prüfungswoche anstrengend wird, wusste ich vorher. Noch immer bin ich nicht aufgeregt und die Ruhe selbst. Ich bin zuversichtlich, dass ich die bisherigen drei Prüfungen so geschrieben habe, dass ich sie bestanden habe.

Nach der Prüfung bin ich also losgegangen. Ich hatte vorher ein wenig gegoogelt, was Schönes in der Nähe ist und habe den Clara-Zetkin-Park gefunden. Also bin ich dorthin gelaufen. Es ist ein weilfäufiger Park mit einem schönen Baumbestand und ganz vielen, derzeit blühenden Rhododendronbüschen. Schade, dass das Wetter nicht ganz so schön war, bei Sonnenschein sehen die Blüten bestimmt noch schöner aus.




Durch den Park gelangt man zum Elsterflutbett, dort trainieren offenbar Wassersportler, zumindest machte es für mich den Eindruck.

Mit den zum Wasser herüber hängenden Ästen ergab sich ein ganz besonders schönes Bild. Gegenüber lag der Inselteich, auch wunderschön. Dort habe ich ganz putzige Enten gesehen, google hat mir verraten, dass es sich dabei um Mandarinenten handelt.
Die sehen wirklich sehr schön aus und die ganzen Enten, egal, ob Mandarin- oder heimische Ente waren total zutraulich. Die sind sicher Menschen gewöhnt, denn sie sind nicht geflüchtet.

Ich habe mir dann ein Eis geholt (ich musste so dringend auf Toilette und hatte in dem Gasthaus gefragt) naja und da kam ich an der Eistheke vorbei. Es war zwar kalt und regnerisch, aber Eis geht doch irgendwie immer. Ich habe mich für Pistazieneis entschieden. Das war die beste Wahl überhaupt, denn das war mit Abstand das beste Eis, was ich je gegessen habe und ich habe schon viel Eis gegessen. Das war sowas von cremig und lecker und hat nach Pistazien geschmeckt... Mmh!!!
Am Donnerstag schreibe ich ja wieder zwei Prüfungen á 3 Stunden und vielleicht gehe ich danach noch einmal in den Park und hole mir wieder so ein leckeres Pistazieneis.

Glücklicherweise weist mir "mein" Kirchturm immer den Weg zum Hotel und so habe ich mich ohne Navi wieder zum Hotel zurückgefunden und dabei wieder wunderschöne Häuser und Häuserzeilen entdeckt.
Durch den markanten Turm ist die Peterskirch immer gut zu erkennen und gibt mir ein Gefühl von Heimat und Vertrautheit. Morgen habe ich nur eine Prüfung, mein Plan ist es dann eigentlich, noch einmal in das Grassimuseum zu gehen, die Pfeilerhalle dort ist so wunderschön, die möchte ich mir gern noch einmal genauer ansehen und mit der Pfeilerhalle auch die ganzen baulichen Besonderheiten des Gebäudes. Ich glaube, darauf freue ich mich schon sehr. 


Montag, 15. April 2024

1/7

Ich habe es geschafft: Die erste der sieben Prüfungen liegt hinter mir. Heute war es eine 4-Stunden-Prüfung zum Handels- und Gesellschaftsrecht. Das war ja das Thema, welches mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat, einfach aus dem Grund, weil ich das viele, viele Jahre, um genau zu sein 29, nicht bearbeiten musste. Naja und entsprechend groß war meine Sorge davor. Ich habe alle Aufgaben bearbeitet und ich denke, dass meine Ausführungen auf jeden Fall zum Bestehen der Prüfung gereicht haben sollten (und mehr möchte ich eigentlich nicht, naja, vielleicht eine gute Note, das wäre auch nicht schlecht 😂). 

Ich habe eine neue Federtasche. Am Freitag erreichte mich noch ein lieber Brief mit einem Täschchen für mich und einer kleinen Geldbörse für Katharina. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Ich wusste gleich, dass ich die Tasche als Federtasche mit zur Prüfung nehme, dafür ist sie perfekt geeignet und ich habe nur die wichtigsten Stifte reingepackt, damit ich in der Prüfung nicht ewig lange rumsuchen muss und die anderen mit der Kramerei vielleicht störe. Ich war vor der Prüfung sehr ruhig und kein bisschen aufgeregt, wenn ich da noch an die letzte Klausur denke, bei der ich schon vor der Klausur in Tränen ausgebrochen bin und mich gar nicht wieder eingekrieg habe, war das dieses mal komplett anders. Und ich muss sagen, das ist ein tolles Gefühl. Das möchte ich bitte in den nächsten Prüfungen auch haben.

Für eine Nachmittag hatte ich mir schon vor ein paar Tagen ein Ticket für das Panometer in Leipzig gebucht. Seit ein paar Wochen ist dort ein neues Panorama von Yadegar Asisi und zwar die Kathedrale von Rouen.  Der alte Gasometer ist an sich schon ein sehr beeindruckendes Bauwerk (auch wenn ich die damlaige Funktion noch immer nicht so recht verstanden habe).

Und das Rundbild ist wirklich toll, sehr sehenswert. Da ich ja allein da war, konnte ich mir ausreichend Zeit lassen und mir alle Szenen zu jeder Tages- und Nachzeit genau ansehen. Man glaubt wirklich, in der Szene zu sein, es sieht tatsächlich aus, wie ein Gemälde der Impressionisten.
Man meint, die einzelnen Pinselstriche zu sehen, aber die Wand ist ganz glatt. in der dazugehörigen Ausstellung wurden Skizzen und Bilder von Asisi, nicht nur zur Kathedrale von Rouen gezeigt, sondern auch andere seiner Werke. Ich fand besonders die Gemälde aus der Serie "Menschen im Museum" interessant. Denn so, wie es auf den Gemälden dargestellt ist, ist es wirklich, wenn Menschen im Museum sind. Jeder verhält sich anders und nimmt die Kunstwerke anders wahr.

Nach dem Abendessen werde ich mich dann auf die morgigen Prüfungen, zwei an der Zahl, vorbereiten, damit ich wieder so ein gutes Gefühl habe.

Sonntag, 14. April 2024

Leipzig am Sonntag

Nun ist es tatsächlich soweit: Ich bin wieder in Leipzig, als ich Anfang März aus Leipzig wieder nach Hause kam, waren es noch sechs lange Wochen, die da vor mir lagen und ehe ich mich versah, waren diese Wochen rum und so haben mich Steffen und Katharina heute nach Leipzig gebracht. Ich denke, die kommenden Tage werden genauso schnell verfliegen, wie die vergangenen sechs Wochen.

Wir haben einen kleinen Umweg über Schwaneberg bei Magdeburg genommen und haben uns dort die Tulpenfelder - wie viele andere auch - angesehen. Ich dachte immer, so etwas gibt es nur in Holland. Aber weit gefehlt. Diesen Tip bekam ich übrigens mal nicht von Facebook, sondern von meinen Eltern. In der Zeitung hatte mein Vater einen Bericht darüber gelesen. Naja und das wollte ich mir gern ansehen. Ich muss sagen, es ist unheimlich beeindruckend.
Diese Farbenpracht und der Duft waren einfach beeindruckend.

In Leipzig angekommen habe ich, nachdem ich mich über mein wunderschönes Hotelzimmer gefreut habe, Steffen und Katharina die Peterskirche gezeigt und ja, sie konnten meine Begeisterung verstehen. Es war auch sehr schön, zum einen habe ich mich sehr gefreut, die Kirche und das Innere endlich einmal bei Tageslicht zu sehen und zum anderen schien auch noch die Sonne so schön und ließ die Fenster noch mehr strahlen.
Über dieses Foto freue ich mich besonderns, denn es gibt so wunderbar die Farbe wieder, die mich beim ersten Mal so umgehauen hat. Die Farbe hinter den Personen sieht in natura wirklich so aus, wie auf dem Foto. Man spürt förmlich die Struktur des Stoffes, diese satte, kräftige Farbe.
Nach dem Besuch in der Peterskirche trennten sich dann unsere Wege: Steffen und Katharina sind nach Hause gefahren (😓) und ich haben mir DEN Fotohotsport derzeit in Leipzig angesehen: Den Johannisplatz vor dem Grassimuseum. Dieser ist gesäumt mit japanischen Kirschbäumen und die haben in letzter Zeit wunderschön geblüht. Heute waren sie allerdings größtenteils schon verblüht und mir waren dort einfach viel zu viel Menschen. Also bin ich weiter zum Museum gegangen. Eigentlich wolle ich mir noch einmal die Pfeilerhalle ansehen. Ich habe dann jedoch erst einmal geguckt, was hinter dem Gebäude noch ist und habe ein wahres Kleinod entdeckt: Den alten Johannisfriedhof. Eine echte Idylle, Ruhe und Frieden inmitten der Großstadt. Ich habe dann auch eine ganze Weile dort verbracht und auf der Bank gesessen und einfach so meinen Gedanken nachgehangen.
Solltet ihr mal in Leipzig sein, kann ich euch einen Besuch dort nur an's Herz legen. Ich bin dann noch ganz viel durch Leipzig gelaufen und habe so viele schöne Sachen entdeckt. Am beeindruckendsten finde ich immer die Figuren an den Häusern, so viel Häuserschmuck habe ich bisher wohl nur in Leipzig gesehen und so habe ich heute von solchen Dingen ganz viele Fotos gemacht. Ich habe auch das Mendelsohn-Denkmal und den Märchenbrunnen angesehen, habe ein Eis (unheimlich lecker) an der Thomaskirche gegessen, habe mir das neue Rathaus angeshen... Ich habe mich, wie damals in Hamburg, einfach treiben lassen.

Es war ein sehr schöner Nachmittag und ich habe die Zeit, die ich hatte und die Sonne und überhaupt alles einfach genossen. Zum Abendessen habe ich mir, wie schon so oft, um die Ecke vom Hotel einen Dürüm geholt. Das war bisher der allerleckerste Dürüm, den ich gegessen habe. Da ich aber vom Eis noch ziemlich satt war, habe ich heute einen Dürüm nur mit Halloumi und ohne Falafel gegessen. Den kann ich euch auch wärmstens empfehlen.

Jetzt werde ich noch ein wenig in den Büchern quer lesen und dann gehe ich in's Bett. Mal sehen, was der morgige Tag bringt. 😊

Samstag, 13. April 2024

Die Natur erwacht

Frühling und Herbst empfinde ich immer als die schönsten Jahreszeiten. Der Frühling, weil alles zu blühen beginnt, die Bäume bekommen die ersten zarten Blätter, alles sieht noch frisch und rein aus. Der Herbst ist langsamer Abschied vom heißen, warmen Sommer. Er ist zurückhaltend, nicht so aufdringlich wie der Sommer, morgens ist es schon kühl, tagsüber zeigt der Herbst aber noch, was er kann. So richtig beginnt für mich der Frühling, wenn die Magnolien anfangen zu blühen. In Wernigerode gibt es verschiedene Bäume, alle beginnen zu unterschiedlichen Zeiten zu blühen, ist die eine schon verblüht, beginnt die andere erst. Es ist einfach nur wunderschön und mein Traum ist es, im Frühling mal dort zu sein, wo ganz, ganz viele Magnolienbäume stehen und blühen und einfach in dem Blütenmeer zu schwelgen.

Dieser Baum in Wernigerode ist riesig, bestimmt ist er schon sehr alt. Kurz nach den Magnolien beginnen dann auch die Obstbäume zu blühen. In Wernigerode am Bahnhof zum Beispiel stehen auch ganz viele wunderschöne Bäume, die gerade blühen. Guckt man dann über die Bäume zum Schloß hinauf, könnte man glatt in Urlaubsstimmung kommen.
Diese Blütenpracht ist einfach nur schön.
Auf Facebook haben derzeit auch die Bilder der blühenden Obstbäume die vom Blauen See abgelöst. 😂 Und so sind Steffen und ich gestern Richtung Thale gefahren, denn dort gibt es zwischen zwei kleinen Dörfern eine Straße, welche rechts und links von ganz vielen, derzeit blühenden, Obstbäumen gesäumt ist. Besonders beeidruckend ist dann aber der Blick über die blühenden Obstbäume zur Teufelsmauer bei Neinstedt (für mich das allerschönste Stück der Teufelsmauer).
Sieht das nicht wunderschön aus und wie das geduftet hat, einfach ein Traum. Schade, dass der Himmel gestern am späten Nachmittag dann schon sehr bewölkt war (ein Vorbote des schlechten Wetters in der kommenden Woche?).

Die blühenden Magnolien und Bäume geben dann auch den Anstoß für die Farbgebung zu meinem Aprilquilt meiner Gelmeroda-Reihe. Mal sehen, wann ich den nähen kann.